Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz 1987

  • Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Kornbrust / Lechner: Platzgestaltung Robert-Schuman-Platz, 1987 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

Ab 1967 wurde ein neues Ministeriumsviertel zwischen Bonn und Bad Godesberg projektiert, 1978 infolgedessen ein Ideenwettbewerb für die städtebauliche Ordnung der Neubauten für das Post- und das Verkehrsministerium ausgelobt. Die daraufhin entwickelte städtebauliche Anlage hatte als Kern einen zentralen Platz, der die Eingangssituation für beide Ministerien bilden sollte, den später realisierten Robert-Schuman-Platz. Der Neubau für das Postministerium wurde 1987 fertiggestellt, der für das Verkehrsministerium zwei Jahre später. Der Bau für das inzwischen abgeschaffte Postministerium wird heute vom Bundesumweltministerium genutzt. Die Wettbewerbe zur Ausstattung mit Kunst am Bau der jeweiligen Bauten wurden separat 1986 bzw. 1988/1989 ausgelobt, aber die Frage der Kunst am Bau auf dem zentralen Platz sollte von beiden Ministerien entschieden werden. Ein beschränkter Wettbewerb mit acht Teilnehmern, darunter zu Teams zusammengeschlossene Künstlergruppen, wurde 1983 zugunsten des Entwurfs von Leo Kornbrust und Alf Lechner entschieden. Sie konnten sich gegen renommierte Künstler wie Erwin Heerich, Heinz Mack und Günther Uecker mit einem Entwurf durchsetzen, der die große, zu einer Seite offene Freifläche durch eine Vielzahl von Eingriffen als „Bodenbild“ (Lechner/Kornbrust) und damit wahrnehmbar als Platz gestaltet. Die Fläche ist zu drei Seiten durch die beiden Ministerien definiert, an der vierten Seite trifft die Kurt-Georg-Kiesinger-Allee im 45-Grad-Winkel auf sie. Kornbrust und Lechner strukturieren den Platz durch diagonal zu den Ministerien angelegte Felder mit je 18 mal 18 Platten aus Basaltlava, die durch eine Kleinsteinpflasterung abgegrenzt werden und so eine großzügige Rasterung vorgeben. Zur Straße hin wird der leicht abfallende Platz durch einen bogenförmig verlaufenden Streifen aus rötlichem Backstein abgeschlossen, der an beiden Seiten jeweils zwei Rampen integriert, um die Höhendifferenz von 2 m zwischen Straßenniveau und Eingängen der Ministerien zu überbrücken. Eine Zufahrtsrampe zur Tiefgarage schneidet in das Bogensegment ein und verbindet so optisch die beiden Platzteile. Weitere Gestaltungselemente sind zwei Zugänge zur Tiefgarage, vier Bäume, Sitzbänke und eine im unregelmäßigen Zickzack verlaufende Reihe aus Steinpollern, die den übrigen Platz vom Zufahrtsbereich zu den Ministerien trennen, der durch die Rampen vorgegeben ist. Außerdem wird der Platzraum wirkungsvoll durch zwei künstlerische Objekte akzentuiert: eine Granitkugel von Leo Kornbrust und einen Stahlring von Alf Lechner. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.
Gabriele Zabel-Zottmann (Autorin): Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn. Aufgestellt von 1970 bis 1991. Mit Betrachtung einer Auswahl vorher sowie anschließend aufgestellter Werke. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, 2012.
Claudia Büttner (Autorin), BMVBS (Hrsg.): Geschichte der Kunst am Bau in Deutschland, BMVBS-Online-Publikation, Berlin 2011.

Weiterführende Literatur:
Johannes Möhrle, Postbauten, hrsg. von Bundesministerium für das Post-und Fernmeldewesen, Stuttgart und Zürich 1989.
Leo Kornbrust, Werkverzeichnis der Skulpturen 1952–1999, bearbeitet von Katja Hanus, hrsg. von Museum St. Wendel/Stiftung Dr. Walter Bruch, St. Wendel 1999.
Hans Weingartz, Skulptur in Bonn. Kunstwerke im öffentlichen Raum 1950 bis heute, Bonn 2007.


Platzgestaltung
Basaltlava, Stein, Backstein, Bäume, Sitzbänke, Steinpoller
511.292 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 8 Teilnehmern

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Robert-Schuman-Platz
öffentlich zugänglich/einsehbar
Kunstwerk ist zurzeit eingelagert

Künstlergruppe : Kornbrust / Lechner

Leo Kornbrust, geboren 1929 in St. Wendel im Saarland, ist ausgebildeter Schreiner und Bildhauer. Er war ab 1978 Professor am Lehrstuhl für Bildhauerei in Verbindung mit Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit Mitte der 1960er Jahre ist sein bevorzugtes Arbeitsmaterial Stein, insbesondere Basaltlava und dunkler Granit, das er in reduzierten geometrischen Formen bearbeitet. Gemeinsam mit Alf Lechner (1925-2017), einem in München geborenen Maler, Grafiker und Designer, der ab 1963 zunehmend auch als Bildhauer tätig war und Skulpturen aus gewalzten Stahlplatten und verformtem Corten-Stahl schuf, gestaltete er die Platzanlage des Robert-Schuman-Platzes in Bonn. Die Zusammenarbeit war Ergebnis eines 1983 gewonnenen Wettbewerbs zur architektonischen und künstlerischen Gestaltung des zentralen Platzes zwischen den damaligen Ministerien für Post- und Fernmeldewesen und Verkehr.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Architektur: Heinle, Wischer und Partner Architekten
Bauzeit: 1983-1987

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
Nordrhein-Westfalen

1978 bundesweiter Ideenwettbewerb für den Neubau von Bundesverkehrsministerium und Bundespostministerium, 1980 Realisierungswettbewerb für das Bundespostministerium, 1987 Fertigstellung. Seit Auflösung des Bundespostministeriums 1997 wird das Gebäude vom Bundesumweltministerium genutzt.