Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ) 2015

  • Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

    Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

  • Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

    Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

  • Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

    Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

  • Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

    Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

  • Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

    Katharina Grosse: o. T. (Wandarbeit ), 2015 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Katharina Grosse / Nic Tenwiggenhorn (2015)

Katharina Grosse (*1961) gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre „erweiterte Malerei“ lässt traditionelle Bildkonzepte hinter sich und wendet sich überwiegend in ortsbezogenen Interventionen mit oft spektakulären Dimensionen dem Raum zu. Eines ihrer Werke befindet sich seit 2015 im Erweiterungsneubau des Marie-Elisabeth- Lüders-Hauses. In der großen Versammlungshalle hat Grosse fünf große Sichtbetonflächen – es handelt sich um die Wangen von Pfeilern und Sonderbauten auf den Längsseiten der Halle – mit einer teils grellfarbigen gestischen Acrylmalerei gestaltet. Die mit dem Airbrush aufgesprühten Farben schaffen mit sich überlagernden Schwüngen und Bahnen auf einer Gesamtfläche von 330 Quadratmetern bewegte Farbräume. Trotz der teilweise bis an die Decke reichenden Größe bewahrt sich diese – in Wesen und Technik auch an die Street Art erinnernde – Malerei den Charakter von Spontaneität und unmittelbar involvierter Körperlichkeit. Grosses Spraymalerei geht mit der Architektur ein Spiel aus Nähe und Distanz, aber keine Synthese ein. Sie ordnet sich der Architektur unter, indem sie deren Grenzen respektiert. Ebenso aber stellt sie sich über die Architektur, indem sie über Auswahl und Umfang der zu gestaltenden Partien selbst entscheidet und sich mit gezielten Eingriffen den gesamten Raum aneignet. Dabei erscheint die Architektur nicht mehr als ein begrenzendes Gegenüber. Architektur und Malerei schaffen vielmehr eine Zwischenräumlichkeit, die eine ganz eigene Wirklichkeit mit sich bringt. So wird Malerei in der Architektur zur existentiellen Erfahrung und Selbstvergewisserung der Menschen, die sie betrachten. MS

Weiterführende Literatur:
70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland, Ausstellungskatalog, hrsg. v. Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin 2020


Wandarbeit
Acrylfarben auf Sichtbeton
15,90 x 35 x 25 Meter
413.620 €
Direktvergabe

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Foyer Erweiterungsbau
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstlerin : Katharina Grosse

Katharina Grosse wurde 1961 in Freiburg im Breisgau als Tochter einer Künstlerin und eines Germanisten geboren. Sie studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf bei Norbert Tadeusz und Gotthard Graubner und wurde 2000-2010 als Professorin an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee berufen. Seit 2010 ist sie Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und lebt und arbeitet in Berlin. Katharina Grosse verwendet für ihre Malerei eine kompressionsbetriebene Spritzpistole. Mit ersten Wandarbeiten in dieser Technik erregte Grosse 1998 in Sydney/Australien bei der 11th Biennale of Sydney großes Aufsehen. Ihre gestische Farbmalerei hat seither zahlreiche Orte der Kunst in Australien, den USA und Europa grundlegend umdefiniert. Museen, Privathäuser, Plakatflächen, Treppenhäuser, Kantinen und Trainingsräume wurden von ihr bearbeitet, um Kontrapunkte und Irritationen sowie eine veränderte Wahrnehmung der Wirklichkeit herzustellen.

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Architektur: Stephan Braunfels, München
Bauzeit: 1998-2003

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Das nach der liberalen Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin Marie-Elisabeth Lüders benannte Gebäude wurde 2003 fertiggestellt. Es beherbergt das Wissenschaftliche Dienstleistungszentrum des Deutschen Bundestages und die Bibliothek sowie Sitzungsräume für die Untersuchungsausschüsse. Im November 2010 erfolgte der Spatenstich für den Erweiterungsbau zur Luisenstraße hin, der einen Versammlungs- und einen Ausstellungsbereich sowie ein öffentlich zugängliches Café an der Spree aufnehmen soll.

Weitere Kunstwerke: Deutscher Bundestag, Berlin

Weitere Kunstwerke: Grosse, Katharina