Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit) 2003

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Marcus Zumbansen (2009)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Marcus Zumbansen (2009)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Jörg F. Müller (2014)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Jörg F. Müller (2014)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Marnie Schäfer (2013)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Marnie Schäfer (2013)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Jörg F. Müller (2014)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Jörg F. Müller (2014)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT  / Jörg F. Müller (2014)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: DBT / Jörg F. Müller (2014)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Marnie Schäfer (2013)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Marnie Schäfer (2013)

  • Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Sandra Wildemann (2008)

    Julia Mangold: o. T. (Wandarbeit), 2003 / © Julia Mangold; Fotonachweis: BBR / Sandra Wildemann (2008)

Das von Stephan Braunfels für den Deutschen Bundestag entworfene Marie-Elisabeth-Lüders-Haus bildet den östlichen Abschluss der städtebaulichen Idee „Band des Bundes“, die den Kern des neuen Regierungsviertels in Berlin ausmacht. Seit Beginn der Bauplanungen legte der Bundestag großen Wert auf die Integration von Kunst und bewilligte 14,3 Millionen Euro dafür. Im Rahmen dieses außerordentlichen Kunst-am-Bau-Programms sind für die Innenräume des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses Werke von Maurizio Nannucci, François Morellet und Julia Mangold entstanden. Die Münchner Künstlerin Julia Mangold (*1966) entwarf eine zweiteilige Wandarbeit. Eine gekrümmte Betonplatte von 8 mal 8 m und 10 cm stark aus Sichtbeton befindet sich innen an der Wand der Bibliotheksrotunde. Sie korrespondiert mit einem ebenso großen Quadrat von 8 mal 8 m, das sich außen um die südliche und westliche Wand des Eckturms auf der Plattform oberhalb der Freitreppe klappt. Diese Fläche wurde bereits im Bauprozess in der Betonwand angelegt und besteht aus einer Vertiefung von 3 cm. Mangold arbeitete hier mit geometrischen Positiv-und Negativformen und verbindet durch die Formwiederholung den Innenraum mit dem Außenraum. Es scheint auf den ersten Blick, als ob sie am Außenpfeiler ein flaches Quadrat herausgeschnitten hat, das sie in Sichtweite dem großen Bibliothekszylinder vorsetzte, doch das erweist sich bei genauerem Hinsehen als Trugschluss, denn eine gerade Betonplatte lässt sich im Nachhinein niemals biegen. Die gleiche Form ist lediglich einmal auf einer gebogenen und einmal auf einer geraden Fläche zu sehen. Mangold greift damit die hervorstechenden geometrischen Elemente der Architektur von Braunfels auf, Kreis und Quadrat. Darüber hinaus verbindet der Werkstoff Architektur und Kunst miteinander. Das Sichtbetongebäude wurde ohne Fertigteile in Ortbeton gegossen. Spuren des Entstehungsprozesses wie die sichtbaren Löcher für die Schalungsanker, leichte Farbvariationen im Beton selbst und die scharfkantige Ausführung der Ecken sind Besonderheiten dieser Fassadengestaltung. Mangolds Quadrat auf der Rotundenwand ist mit den gleichen Eigenschaften ausgestattet, es unterscheidet sich allein durch die Eisenpigment-Wachs-Mischung, die sie von Hand aufgetragen hat. Die dunkle Oberfläche, einem Fresko ähnlich, bekommt durch das veränderliche Tageslicht von der angrenzenden Glasfassade einen lebendigen Ausdruck. Im Zusammenspiel von Klarheit der Form und nuancenreicher, changierender Oberfläche entwickelte sie eine ästhetische Antwort auf die Architektur. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
A.-Kat. Julia Mangold, Galerie Fahnemann, Berlin 2001.


Wandarbeit
Beton mit Eisenpigment-Wachs-Mischung behandelt
je 800 x 800 x 10 cm
168.496 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Wand Rotunde innen und Fassade an Freitreppe außen
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstlerin : Julia Mangold

Julia Mangold (*1966). Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Internationale Ausstellungen in New York, Chicago, London, Verona, Brüssel und Berlin. Vertreten in öffentlichen sowie privaten Sammlungen.

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Architektur: Stephan Braunfels, München
Bauzeit: 1998-2003

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Das nach der liberalen Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin Marie-Elisabeth Lüders benannte Gebäude wurde 2003 fertiggestellt. Es beherbergt das Wissenschaftliche Dienstleistungszentrum des Deutschen Bundestages und die Bibliothek sowie Sitzungsräume für die Untersuchungsausschüsse. Im November 2010 erfolgte der Spatenstich für den Erweiterungsbau zur Luisenstraße hin, der einen Versammlungs- und einen Ausstellungsbereich sowie ein öffentlich zugängliches Café an der Spree aufnehmen soll.

Weitere Kunstwerke: Deutscher Bundestag, Berlin