Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ 1999

  • Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

    Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

  • Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

    Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

  • Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BAG

    Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BAG

  • Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

    Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

  • Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

    Klaus Kinold: o.T. (Installation) – „Wüstenansicht“, „Tempel“ , 1999 / © Klaus Kinold; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2007)

Inhaltliche Bezüge zur Nutzung des Gebäudes, zu Themen der Gerichtsbarkeit, des juristischen Abwägens und der Gerechtigkeit spielen nur in einem der acht Kunstbeiträge fürs Bundesarbeitsgericht eine Rolle. Die Arbeiten bleiben mehrheitlich abstrakt und thematisieren eher ihre ästhetische Ausstrahlung im Zusammenspiel mit dem architektonischen Habitus. Dabei stand die gesamte Kunst-am-Bau-Planung seitens des Bauherrn und des Nutzers sogar unter einem Motto: „Mensch und Arbeit“. Auch dieses Thema fand keinen Anklang, mit einer Ausnahme. Der Architektur- und Panoramafotograf Klaus Kinold nahm sich dieser Sache bei seiner Installation fürs Casino des Bundesarbeitsgerichtes insofern an, als er die beiden Kuben des Salatbuffets vollständig mit Fotodrucken auf Acrylglas versah, die die Stahlarmierung des entstehenden Gebäudes zeigen. Die Fotos sind in die Glasummantelung der zwei Kuben eingelassen und hinterleuchtet. Das ringsum gereihte Stahlgittermotiv lässt eine Baustellensituation, aber kein bestimmtes Gebäude erkennen und löst die Identität des Ortes, die den regelmäßigen Besucher*innen des Casinos aber bekannt sein dürfte, nicht auf. Diese und andere Fotos finden sich in dem Buch wieder, das Klaus Kinold im Jahr 2000 gemeinsam mit der Architektin des Bundesarbeitsgerichtes, Gesine Weinmiller, als künstlerische Dokumentation des Gebäudes und seiner Entstehung herausgegeben hat. Kinold hatte dieses Motiv zunächst für Glasschiebewände gedacht, die im westlichen Innenhof als Sonnenschutz dienen sollten, dann aber wegfielen. Im Ausweichen aufs Casino und der Anbringung der Fotomodule an den beiden Tresen büßt die Gestaltung, die den Bau röntgenhaft fokussiert, einen Teil ihrer Stringenz als Kunst am Bau ein zugunsten einer allgemeineren, ornamentaleren Wirkung. MS

Weiterführende Literatur:
Kunst am Bau. Projekte des Bundes 2000–2006, herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bönen 2007, S. 48-180, S. 100-109.
Die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts (Hg.): B Art G. Kunst am Bundesarbeitsgericht, Zweite überarbeitete Auflage, Erfurt 2014.
Staatsbauamt Erfurt: Bundesarbeitsgericht Erfurt. Baudokumentation, o.J.
Staatsbauamt Erfurt: Ankunft in Erfurt. Das neue Bundesarbeitsgericht, o.J. (Broschüre).


Installation
Fotodrucke auf Acrylglas und LIchtdrucke
Standverkleidungen, Süd- und Nordseite jeweils 210 x 80 cm, Ostseite sieben Elemente jeweils 210 x 46,5 cm; „Wüstenansicht“ 106 x 246 cm, „Tempel“ 106 x 236 cm
20.452 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 11 Teilnehmern

Bundesarbeitsgericht
Casino im Erdgeschoss
während der Öffnungszeiten zugänglich

Künstler : Klaus Kinold

Klaus Kinold (1939 Essen - 2021 München) war Architekturfotograf. Nach dem Studium der Architektur bei Egon Eiermann an der TU Karlsruhe wandte sich Kinold der Architekturfotografie und später auch der Panoramafotografie zu. Er hatte von 1987 bis 1996 einen Lehrauftrag für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Seine Fotos fanden Verwendung in zahlreichen bedeutenden Architekturpublikationen. Kinold betreute grafisch Fachzeitschriften und war Herausgeber des Architekturmagazins „Bauen in Beton“. Seine Fotos wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gewürdigt. 2009 richtete ihm das Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, München eine Retrospektive ein. 2019 hatte Kinold Ausstellungen im Museum DKM in Duisburg sowie im Kunstverein Ingolstadt.

Bundesarbeitsgericht

Architektur: Weinmiller Architekten BDA
Bauzeit: 1996-1999

Bundesarbeitsgericht
Hugo-Preuß-Platz 1
99084 Erfurt
Thüringen

Der neue Dienstsitz des Bundesarbeitsgerichtes entstand im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands, nachdem die Föderalismuskommission 1992 die Verlegung der Institution von Kassel nach Thüringen beschlossen und man sich auf Erfurt als neuen Standort geeinigt hatte.

Weitere Kunstwerke: Bundesarbeitsgericht, Erfurt