Günther Uecker: Nagel 1990

  • Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Günther Uecker: Nagel, 1990 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

Die Bundesanstalt für Arbeit ist mit knapp 100.000 Mitarbeitern die größte Behörde in Deutschland und einer der größten Arbeitgeber des Bundes. Ihre im Süden Nürnbergs gelegene Zentrale wurde 1970 bis 1973 von den Wiesbadener Architekten Fischer, Krüder, Rathai errichtet. Sie besteht aus einem hochaufragenden, sternförmigen Hauptgebäude und kleineren Assistenzbauten in weitläufigen Park- und Grünflächen, in die Kunstwerke von Walter Ibscher, Norbert Kricke, Adolf Luther, Günter Maas und Max Walter eingebettet sind. 1990 erfolgte der Ausbau der Liegenschaft, um den gestiegenen Anforderungen an die Informationstechnik (IT) Rechnung zu tragen. Ein IT-Systemhaus für drei hochverfügbare zentrale Rechenzentren der Informationstechnik wurde dem westlichen Dreiflügelbau vorgelagert. Als eine der größten IT-Landschaften Deutschlands nimmt die Bundesagentur in Nürnberg eine zentrale Rolle in der bundesweiten Infrastruktur und als Kommunikationsnetzwerk der Arbeitsämter ein, das auch für die Erfassung der Arbeitsstatistiken zuständig ist.
Den Auftrag für die Kunst am Bau erhielt der Düsseldorfer Künstler Günther Uecker. Mit seinem monumentalen „Nagel“ von 1990 vor dem IT-Systemhaus nimmt der international renommierte „Nagelkünstler“ Günther Uecker direkt Bezug auf das Thema Arbeit. Die Monumentalisierung dieser elementaren Form hat eine beeindruckende Wirkung. Im Verhältnis zum vielgeschossigen Hochhaus des Rechenzentrums erscheint sie aber adäquat. Rundum gut sichtbar aus verschiedenen Blickrichtungen und Straßenzügen ragt der 18 Meter hohe Nagel in steilem Winkel dynamisch aus dem Boden. Durch die Schräglage lässt sich auch das Rastermuster des Nagelkopfes gut erkennen. Das massive, mit Blei verkleidete Objekt setzt sich aus einmal anderthalb Meter großen Stahlplatten zusammen. Für Wartungszwecke schuf man einen Zugang zum Inneren und installierte als Sicherheitsmaßnahme einen beheizbaren Kopf, damit im Winter keine Schnee- oder Eislasten von der hohen Kante abrutschen. Ueckers „Nagel“ ist mit der 12 Meter hohen „Spitzhacke“ an der Fulda in Kassel verwandt, die Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen 1982 für die documenta 7 schufen. Als wichtigste Bildhauer der amerikanischen Pop Art realisierte das Paar zahlreiche monumentale Skulpturen von Alltagsobjekten im öffentlichen Raum. Der minimalistische Künstler Günther Uecker, der seit den fünfziger Jahren seine Nagelbilder kreiert, verwirklichte sein erstes Werk für die Kunst am Bau der Bundesregierung 1970 in Bonn als Supraporte im „Langen Eugen“. Nach seinem Nürnberger „Nagel“ folgten weitere Aufträge, darunter der Andachtsraum des Reichstagsgebäudes in Berlin im Jahr 1999. CL/UC

Weiterführende Literatur Online:
Claudia Büttner / Christina Lanzl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 1979. BBSR-Online-Publikation 12/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
Kunstwerke im öffentlichen Raum in Nürnberg, 22.12.2013. Zugriff: http://www.kunst-nuernberg.de/alle-kunstwerke-freiplastiken-1/nagel-günther-uecker.
Masa, Elke, 1994: Freiplastiken in Nürnberg. Nürnberg.
van der Koelen, Dorothea und Martin, 2007 (Hg.): Günther Uecker. Opus Liber - Verzeichnis der Bibliophilen Bücher und Werke 1960–2005. Mainz.


Freiplastik / Skulptur
Stahlplatten, bleiummantelt
Höhe ca. 18 m; Ø ca. 2 m

IT-Systemhaus
Außenraum vor dem IT-Systemhaus
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Günther Uecker

Günther Uecker, geboren 1930 in Wendorf/Pommern, ist ein deutscher Maler und Objektkünstler. Er studierte Malerei in Wismar, an der Kunstakademie in Berlin-Weißensee und an der Kunstakademie Düsseldorf. Weltweit bekannt wurde er vor allem mit seinen „Nagelbildern“ und „Nagelobjekten“, in denen er „eiserne Pinsel“ u. a. in Holzplatten, Stühle und Tische treibt. Als Mitglied der Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO propagierte er ab 1961 zusammen mit Otto Piene und Heinz Mack einen von der Ebene „Null“ ausgehenden, kompletten Neuanfang in der Kunst. Sein Werk reflektiert auch dezidiert politische Themen. Uecker war mehrfach Teilnehmer der documenta in Kassel und der Biennale von Venedig und hatte von 1974 bis 1995 eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf inne. Er erhielt zahlreiche wichtige Auszeichnungen, darunter den Kaiserring der Stadt Goslar (1983) sowie 1985 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2001 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Neben diversen Bühnenbildern realisierte Uecker im öffentlichen Auftrag unter anderem eine Supraporte für das ehemalige Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestages „Langer Eugen“ in Bonn (1970, heute UN-Campus), ein Wandrelief für das UNO-Gebäude in Genf (1977), eine Wassertropfen-Skulptur für die Staatsbibliothek zu Berlin Haus 2 (1983), eine Wandgestaltung aus Gipszylindern als Kunst am Bau für das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Cuxhaven (1989), ein Steinmal in der Gedenkstätte Buchenwald (1999) sowie den Andachtsraum im Reichstagsgebäude in Berlin (1999).

IT-Systemhaus Nürnberg

IT-Systemhaus

Architektur: unbekannter Architekt
Bauzeit: 1990

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
Bayern

Der weitläufige Baukomplex der Bundesanstalt für Arbeit wurde von den Wiesbadener Architekten Fischer, Krüder, Rathai geplant und 1970 bis 1973 errichtet. Die Erweiterung um das IT-Systemhaus erfolgte 1990.

Weitere Kunstwerke: Uecker, Günther