Adolf Luther: Spiegelwand 1973

  • Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Adolf Luther: Spiegelwand, 1973 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

Der Nürnberger Hauptsitz des Bundesamtes für Arbeit legt die Strategie für die Berufsberatung, Ausbildungsvermittlung und Arbeitsvermittlung in Deutschland fest. Mit knapp über 100.000 Mitarbeitern ist es heute die größte Behörde in Deutschland und einer der größten Arbeitgeber des Bundes. Die Wiesbadener Architekten Fischer, Krüder und Rathai realisierten das umfangreiche Bauprogramm 1970-73 für den Neubau der Zentrale. 1990 folgte eine Erweiterung. Der Haupttrakt an der Regensburger Straße ist in Sternform angeordnet. Daneben schließt sich im Westen eine Gruppe von mehreren langgestreckten Hochhäusern und Nebengebäuden an. Weitere, kleinere Nebengebäude, zwei Parkplätze, ein zentraler Platz und umgebende Grünflächen gehören zur Liegenschaft. Die moderne Wabenstruktur der Gebäudegrundrisse und die Platzierung zueinander ermöglichen einen optimalen Lichteinfall, von dem auch das Kunst-am-Bau-Werk Adolf Luthers im Eingangsbereich profitiert.
Insgesamt befinden sich sechs Werke von Walter Ibscher, Norbert Kricke, Adolf Luther, Günter Maas, Günther Uecker und Max Walter im Innen- und Außenraum. Die Werke wurden nach einem beschränkten Wettbewerb in Auftrag gegeben. Adolf Luthers „Spiegelwand“ ist ein Lichtobjekt. Es besteht aus einer Anordnung von 117 konkav gewölbten Hohlspiegeln in neun Reihen. Angetrieben durch einen Elektromotor ändert sich die Ausrichtung der individuellen Spiegel und erzeugt dadurch Bewegung. Die sich kontinuierlich verändernden, unterschiedlichen Ausrichtungen der Spiegeloberflächen reflektieren das Licht in verschiedene Richtungen. Zudem haben Hohlspiegel die Eigenschaft, alle Objekte zu verzerren. So entsteht aus der Distanz der Gesamteindruck eines riesigen, beweglichen Diamanten mit runden Facetten. Das Resultat ist eine schillernde Immaterialität, die als Blickfang die Eingangshalle belebt.
Mit den Hohlspiegelobjekten löste sich Luther Anfang der siebziger Jahre vom zweidimensionalen Ausdruck und begann mit der Entwicklung von Lichtobjekten, die er häufig als Kunst am Bau realisierte. Luthers Nürnberger Installation entstand auf dem Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit Licht. Ein wichtiges Kunst-am-Bau-Werk dieser Serie für die Bundesrepublik hatte er kurz zuvor für die Olympia-Sporthalle München geschaffen, der weitere Aufträge in Bonn, Brasilia und Koblenz folgten. Zusammen mit den Düsseldorfer ZERO-Künstlern Otto Piene und Heinz Mack ist Adolf Luther ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und der Optical Art. CL

Weiterführende Literatur Online:
Claudia Büttner / Christina Lanzl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 1979. BBSR-Online-Publikation 12/2014, Bonn, Dezember 2014.


kinetische Arbeit
Hohlspiegel, Elektromotor
310 x 450 cm
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb

Bundesagentur für Arbeit
Eingangsbereich
während der Öffnungszeiten zugänglich

Künstler : Adolf Luther

Adolf Luther (1912 Uerdingen - 1990 Krefeld) war ein deutscher bildender Künstler und Jurist. Nach Studium der Rechtswissenschaften und langjähriger Tätigkeit als Richter arbeitete er ab 1957 als freier Künstler. 1942 Beschäftigung mit der Malerei, ab Anfang der 1950er-Jahre zunächst kubistische, dann informelle Malerei, ab den 1960er-Jahren Licht- und Linsenobjekte, Arbeiten mit Hohlspiegeln und Laserstrahlen. Zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum und Kunst-am-Bau-Werke. Im Auftrag des Bundes schuf er Werke für die Sporthalle des Olympiastadions in München (1972), die Agentur für Arbeit Nürnberg (1973), das ehem. Bundeskanzleramt Bonn (heute Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 1975/1976), die Deutsche Botschaft Brasilia/Brasilien (um 1979), die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin (1980), das Bundeswehrkrankenhaus Koblenz (1983/1984) und das Alte Wasserwerk Bonn (1990).

Bundesagentur für Arbeit

Architektur: Fischer, Krüder, Rathai Architekten
Bauzeit: 1970-1973

Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
Bayern

1951 fiel der Beschluss des Bundestags zur Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (BAVAV) in Nürnberg. 1970 bis 1973 wurde weitläufige Baukomplex durch die Wiesbadener Architekten Fischer, Krüder, Rathai errichtet und 1990 durch das IT-Systemhaus erweitert.

Weitere Kunstwerke: Luther, Adolf