Gottfried Gruner: Aquamobil 1979

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Gottfried Gruner: Aquamobil, 1979 / © Gottfried Gruner; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

Ende der 1970er-Jahre wurde das Bundesministerium des Innern um einen Anbau für das Kasino und Sitzungssäle erweitert. Er wurde als Flachbau mit einer großen, hügelartig modellierten, begrünten Dachfläche ausgeführt, die zum Erhalt des hydrologischen Gleichgewichts beitragen sollte. Das ökologische Anliegen aufgreifend, wurde für die Kunst am Bau ein beschränkter Wettbewerb zum Thema „Kreislauf des Wassers“ ausgelobt. Gottfried Gruner (1923-2011) konnte sich mit seinem Entwurf „Aquamobil“ gegen seine drei Konkurrenten Wolfgang Göddertz, Haus-Rucker-Co. sowie Barbara Jäger mit OMI Riesterer durchsetzen. Deutschlandweit wurde Gruner durch seine Plastiken und vor allem kinetischen Wasserkunstwerke im öffentlichen Raum bekannt. In seinem Konzept für das Bonner Bundesinnenministerium vereinte er seinen künstlerischen Gestaltungsschwerpunkt mit der Wettbewerbsaufgabe, einen Bezug zwischen der Architektur und der begrünten Ebene herzustellen. Als Aufstellungsort für seine Wasserplastik war der kleine Innenhof im Eingangsbereich vorgesehen, der aus dem Gebäudeinneren voll einsehbar ist. Gruner stellte ein Wasserbecken mit einer großformatigen Apparatur in den Hof. Die Apparatur umfasst ein Stahlgerüst mit Wasserrad unten, Plexiglashalbkugel auf mittlerer Ebene und blautransparenter Wasserkugel, vom Künstler als „Wasserwolke“ bezeichnet, oben, die das Dach des Flachbaus gerade überragt. Der Kreislauf des Wassers beginnt im Wasserbecken, von wo es durch eine Acrylglasröhre in die imaginäre Wasserkugelwolke gepumpt wird. Von dort rinnt es in die mittlere Halbkugel und fällt über ein Wasserrad („Aquamobil“) wieder in das Becken zurück. In der Plastik sind unterschiedliche Erscheinungsformen von Wasser enthalten, Fließen, Tropfen, Verdunsten. Dieses Schauerlebnis kann insbesondere vom angrenzenden Speisesaal aus bewundert werden. Bereits in einem Vorgespräch zur Aufgabenstellung für den Wettbewerb „Kreislauf des Wassers“ heißt es: „Wenn man hier sitzt und futtert, sollte man erleben können, dass nur dadurch, dass dieser Kreislauf funktioniert, das auf den Tisch kommt, was man dort isst.“ Auf anschauliche Weise setzte Gruner das Wettbewerbsthema um, das „Aquamobil“ wiederholt unaufhörlich den Kreislauf von Aufsteigen, Verdunsten, Wolkenbildung und Regen. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.


Brunnen / Installation mit Wasser
Edelstahl, Acrylglas farbig, transparent und farblos
46.016 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 4 Teilnehmern

Kasino- und Sitzungssaalgebäude
Innenhof Eingangsbereich Kasino- und Sitzungssaalgebäude
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Gottfried Gruner

Gottfried Gruner (1923 Stolberg - 2011 Rexingen), deutscher Bildhauer und Wasserkinetiker, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1950 Übersiedlung in die Bundesrepublik, Fortsetzung des Studiums an der Kunstakademie Münster und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. In über 60 Städten in Deutschland Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau, u. a. ehem. Fernmeldeamt auf dem Sonnenberg in Heilbronn, Innenausstattung der Kirche St. Maria Königin des Heiligen Rosenkranzes in Ditzingen, „Aquamobiles" auf der Königstraße in Stuttgart (1977 und 1986) sowie eine Enzblume in Bietigheim oberhalb der Enzbrücke (1989). Wasserkinetische Kunst am Bau im Auftrag der Bundesregierung schuf er für das frühere Postscheckamt Berlin West (1972), das Bundesministerium des Innern in Bonn (1979), die Hauptpost Reutlingen (1986) und das ehemalige Fernmeldeamt auf dem Sonnenberg in Heilbronn (1986).

Kasino- und Sitzungssaalgebäude

Architektur: Bundesbaudirektion (Eberhard Schulz)
Bauzeit: 1977-1979

Bundesministerium des Innern und für Heimat
Graurheindorfer Str. 198
53117 Bonn
Nordrhein-Westfalen

Die auf der 1913-15 als Düppelkaserne eingerichtete Liegenschaft wird seit 1949 vom Innenministerium genutzt. Hierfür wurde der Baubestand in den 1950er-Jahren mehrfach um- und ausgebaut; 1968/69 kam das 12-geschossige Hochhaus und 1977–79 das Kantinen- und Sitzungssaalgebäude im Innenhof hinzu.