Leonardo Mosso: Lichtwolke 1989

  • Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Johannes Stahl (2013)

    Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Johannes Stahl (2013)

  • Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

    Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

  • Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

    Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

  • Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

    Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

  • Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

    Leonardo Mosso: Lichtwolke, 1989 / © Leonardo Mosso; Fotonachweis: BBR / Ivan Nemec (1998)

Gerade für Casinos in Kasernen ist viel Kunst am Bau realisiert worden. Ein Zufall ist das nicht: Das Casino einer jeden militärischen Anlage ist der Ort, an dem sich gestalterischer Aufwand mit Lösungen verbinden kann, die auch Platz für emotionale Freiräume bieten. Immerhin dienen Casinos der Erholung. Für ein aufwändiges und gründlich geplantes Gebäude wie das zentrale Casino des Bundesministers der Verteidigung gilt das in besonderem Maße. Immerhin kann man hier auch eine Vorbildfunktion für ähnliche Einrichtungen unterstellen. Das zeltartig sich aus der Erde erhebende und aufwändig über Gangways erschlossene Casino hat eine zentrale Rolle für das gesamte Terrain der Hardthöhe. Die Architektur des Künstlerarchitekten Johannes Peter Hölzinger folgt dem Prinzip der kreuzförmig aufgeschnittenen und empor geklappten Oberfläche. In ihrer Form an ein sich gerade auffaltendes Himmel-und-Hölle-Spiel erinnernd, bringt sie einige Konsequenzen für die Belichtung dieses Raumes mit sich: Mit dem Wechsel der Tageszeiten entstehen recht unterschiedliche Beleuchtungssituationen und entsprechende Kontraste zwischen belichteten Zonen und Schattenpartien.
Lampen sind Ausstattungsgegenstände, die zwar wichtig für Räume sind, aber selten als Kunstwerke konzipiert werden. Im ebenfalls von Hölzinger begleiteten Wettbewerb um eine Lösung der Lichtverhältnisse hat man Leonardo Mosso eine glückliche Synthese zwischen Beleuchtungsaufgaben und künstlerischer Ausgestaltung gefunden. Die Deckenlandschaft dieses zeltartig aufklappenden Baukörpers hat er mit einem ausladenden Netz von Leuchtstoffröhren überzogen. Obwohl seine „Lichtwolke“ in einer geometrisierten Umgebung platziert ist und selbst auch aus vergleichsweise standardisierten Industrieprodukten besteht, können diese Formen und ihr Ort unter der Decke an ein Spinnennetz oder das Geäst eines Baumes erinnern. Dazu trägt die spielerische Verkabelung und Verankerung an der Decke ebenso bei wie die fast improvisiert erscheinende Verbindung zweier Lichtelemente mit Gummischlaufen. Hinzu kommt, dass Mosso mit der Farbgebung des Lichts spielt. In einzelnen Partien des Lichtsystems hat er um die Neonleuchten einen gelben Tubus gelegt und so an einigen Stellen innerhalb dieses Systems eine eigene Atmosphäre geschaffen.

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel / Johannes Stahl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1980 bis 2010. BBSR-Online-Publikation 13/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
Synthèse des Arts. Die Verbindung von Kunst und Architektur bei den Regierungsbauten auf der Hardthöhe in Bonn, hrsg. v. Johannes Peter Hölzinger, Stuttgart/London 1998.


Lichtinstallation
Neonröhren, Gummischlaufen
je 200 cm lang
Direktvergabe

Kasino Süd (Haus 560)
Kasino Süd
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Leonardo Mosso

Leonardo Mosso, geboren 1926 in Turin, ist ein italienischer Künstler. Von 1961 bis 1986 war er Professor an der Technischen Hochschule in Turin. Von ihm existieren international eine Vielzahl von baubezogenen Arbeiten mit Neon, u.a. in der Friedrich Realschule in Karlsruhe.

Kasino Süd (Haus 560)

Architektur: Johannes Peter Hölzinger mit Helmut Hergarten
Bauzeit: 1995-97

Bundesministerium der Verteidigung
Fontainengraben 150
53123 Bonn
Nordrhein-Westfalen

1986 Architektenwettbewerb für die Sonderbauten Ministergebäude, Konferenzzentrum, Führungszentrum und Kasino Süd. Aufgrund der deutschen Einheit wurde 1990 auf das Konferenz- und Führungszentrum verzichtet und die Planung neu ausgerichtet. 1997 Fertigstellung von Kasino Süd und Ministergebäude.