Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen 1982

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR  (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

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    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

  • Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

    Heinrich Brummack: Feuerstelle, Laube und Liebesbogen, 1982 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1982)

Für den 1978 bis 1982 als Institut für Arzneimittel des Bundesgesundheitsamtes in Berlin entstandenen Neubau wurden Kunst-am-Bau-Aufträge an vier Künstler vergeben, Heinrich Brummack, Engelbert Kremser, Ursula Sax und Rolf Szymanski. Das viergeschossige Labor-und Bürogebäude umschließt auf zwei Seiten einen Hof und bildet durch einen zweiten Gebäuderiegel parallel zur Sylter Straße drei kleine Innenhöfe. Wie auch zur Straße hin ist die Backsteinfassade durch Fensterbänder gegliedert. Das strenge Raster wird durch die Aufstellung von drei plastischen Werken in den Innenhöfen 1, 2 und 3 aufgelockert. Urheber der künstlerischen Arbeiten ist Heinrich Brummack (*1936). Der Bildhauer und Gartenarchitekt beweist darin sein Faible für das Unerwartete, dem er mit surrealen Bildern Leben gibt. Es entstanden humorvolle, ironische, monumentale und reduzierte Werke, die gegenständlich sind und auf Traditionen aufbauen. Mit allen drei Objekten knüpft Brummack an archaische Bedürfnisse des Menschen an, Liebe, Wärme/Essen, Behausung. Der „Liebesbogen“ mit Sitzbank an einem kleinen Teich gelegen und mit einem Herz gekrönt erinnert an die Tradition der Hochzeitsbögen, die den Weg des Brautpaars schmücken. Die „Feuerstelle“ als geeigneter Platz für ein offenes Feuer ist auch eine historische Bezeichnung für Herd. Mit einem überdimensioniert großen Haken, um den Topf über dem Feuer aufzuhängen, und den kugeligen Abschlüssen der vier Haltestangen ist das Objekt eine karikaturistisch übersteigerte Darstellung für eine überkommene Form der Kochstelle. Bei allen Völkern und in allen Ländern der Erde waren die Menschen schon seit Anbeginn bestrebt, ihre Behausungen nicht nur ihrem Zweck entsprechend zu errichten, sondern diese auch ästhetisch schön zu gestalten. Aus diesem Bestreben heraus entwickelte sich schließlich die älteste der bildenden Künste, die Architektur. Die „Laube“ steht gewissermaßen sinnbildlich für diese entwicklungsgeschichtliche Urform der Architektur. Die dreiteilige, inhaltlich zusammenhängende Arbeit von Heinrich Brummack für das Institut für Arzneimittel überzeugt, weil sie einen erzählerischen Ansatz mit einer ästhetisch formalen Präsenz der Objekte verbindet. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
A.-Kat. ars viva 69. Georg Baselitz, Heinrich Brummack, Roberto Cordone, Gabriele Grosse, Werner Knaupp, Willy Meyer, hrsg. von Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie, Köln 1969.
A.-Kat. Heinrich Brummack: Möbelskulpturen und Aggressionsobjekte 1965–1973, Kunsthalle Köln, Köln 1974.
A.-Kat. Heinrich Brummack: Behausungen und anderes, Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen 1979.


Gartengestaltung
drei plastische Werke aus Holz, Beton und Stein
Auftrag nach Teilnahme am Wettbewerb

Haus 5 (Altbau)
Haus 5, Innenhöfe 1, 2 und 3
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Heinrich Brummack

Heinrich Brummack, geboren 1936 in Treuhofen, gestorben 2018 in Schwäbisch-Hall, war ein deutscher Bildhauer. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Hans Uhlmann und Paul Dierkes und an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine. Seit 1982 war er Hochschullehrer am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. Brummack nahm 1987 an der documenta in Kassel teil und wurde unter anderem mit dem Villa-Massimo-Preis Rom (1966) und dem Villa-Romana-Preis Florenz (1969) ausgezeichnet. Heinrich Brummack schuf zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum. Skulpturen von ihm finden sich auch am Waldskulpturenweg Wittgenstein−Sauerland, in der Künstler-Nekropole in Kassel, im Skulpturenpark Im Tal im Westerwald, in den Innenhöfen des ehemaligen Robert Koch-Instituts in Berlin, am Flughafen Tegel sowie in Ōsaka und in Nikosia.

Haus 5 (Altbau)

Architektur: Architektengemeinschaft Bornemann, Boye, Borck, Schaefer, Berlin; Bauausführung: Bundesbaudirektion
Bauzeit: 1978-1982

Robert Koch-Institut
Seestraße 10
13353 Berlin

Das Gebäude wurde 1978-1982 für das Institut für Arzneimittel nach Plänen der Architektengemeinschaft Fritz Bornemann, Mathias Boye, Friedrich Karl Borck und Dietrich Schaeäfer errichtet und bis 2001 von dem 1994 in Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unbenannten Institut genutzt. Im Rahmen der Herrichtung für das Robert Koch-Institut wurden die Büros und Labore in Haus 5 von 2010-2013 durch Henn Architekten vollständig erneuert und auch der Hörsaal und die Cafeteria modernisiert.

Weitere Kunstwerke: Robert Koch-Institut, Berlin