Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase" 1983

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2013)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1984)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1984)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (2015)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (2015)

  • Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1984)

    Rolf Szymanski: "L'Ephemère" und "Anabase", 1983 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR (1984)

1980 kam es anlässlich des Neubaus des viergeschossigen winkelförmigen Labor- und Bürogebäudes des damaligen Institutes für Arzneimittel in Berlin-Wedding zu einem Einladungswettbewerb mit acht Teilnehmer*innen, den der Berliner Bildhauer Rolf Szymanski (1928-2013) mit seinem Entwurf für zwei Eisenplastiken - „L’Ephemère“ und „Anabase“ - für sich entschied. Weitere Kunst-am-Bau-Aufträge wurden im Nachgang an Heinricht Brummack, Engelbert Kremser und Ursula Sax vergeben, die ebenfalls am Wettbewerb teilgenommen haben. Heinrich Brummack gestaltete für die drei Innenhöfe die Installationen „Liebesbogen“, „Feuerstelle“ und „Laube“, Ursula Sax schuf für die Stirnwand der Kantine eine großflächige weiß lackierte Eisenskulptur und Engelbert Kremser für den damals zweiseitig, heute dreiseitig umsäumten Campus eine nutzbare „Pergola“-Plastik.
Die beiden fast lebensgroßen Arbeiten „L’Ephemère“ und „Anabase“ von Szymanski sind seit den Sanierungs- und Neubaumaßnahmen am Standort Seestraße des Robert Koch-Instituts beide auf dem Campus aufgestellt. Ursprünglich befand sich die aufgrund statischer Belange hinter das Foyer in den Außenbereich verlegt Plastik „L’Ephemère“ im weiten Treppenhaus des Institutes, das auch dem hinter dem Campus liegenden neuen Erweiterungsbau als Haupteingang dient. Als Plastik mit horizontaler Ausrichtung bildete und bildet sie mit der vertikal orientierten „Anabase“ auf dem Campus sowie mit dem in dieser Linie befindlichen Wasserturm auf dem angrenzenden Charité Campus Virchow Klinikum eine aufsteigende Achse. Die üppigen Formen beider Arbeiten entziehen sich der abbildenden Gegenstandsbeschreibung, lassen aber die menschliche Figur als Ausgangspunkt erkennen. Die im Volumen kräftigen, in der Materialanmutung schweren Plastiken wirken wie Emanationen, die gleichzeitig Gestalt annehmen und Gestalt aufgeben, um zu zerfließen. Sie sind metamorphotisch, beschreiben Zwischenzustände und Übergangssituationen. Darin sowie auch in ihrer waagrechten und senkrechten Ausrichtung weisen die beiden Kunstwerke auf assoziativem Weg allgemeine inhaltlich-thematische Bezüge zum ehemaligen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auf. Varianten von „L’Ephemère“ und „Anabase“ finden sich in abgewandelter Form auch an anderen Orten. Dabei verzichtet das „L’Ephemère“-Pendant auf dem Gelände der DRK-Kliniken Berlin am Spandauer Damm in Westend auf die ortsspezifisch im Robert Koch-Institut gegebene Säule, die in den Luftraum des Treppenhauses ragte. Eine „Anabase“-Variante im Skulpturenpark des Max-Delbrück-Centrum in Berlin-Buch steht auf einem plinthenartigen Sockel, während im Robert Koch-Institut ein Zylinder die Plastik deutlich erhöht und sowohl den Ensemblecharakter der Plastiken als auch die räumlichen Bezüge mit konstituierenden Sicht- und Bedeutungsachsen unterstreicht. MS/JS/UC

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel / Johannes Stahl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1980 bis 2010. BBSR-Online-Publikation 13/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
Rolf Szymanski. Plastiken und Zeichnungen 1956-1988, hg. v. Jörn Merkert / Uwe Johnson, Stuttgart, 1989.
Akademie der Künste (Hg.): Akademiefenster 9. Rolf Szymanski, AdK, Archiv, Berlin 2013.


Freiplastik / Skulptur
Eisen
181.680 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 8 Teilnehmern

Haus 5 (Altbau)
auf dem Campus zwischen Haus 5 und Haus 6
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Rolf Szymanski

Rolf Szymanski (1928 Leipzig - 2013 Berlin) war ein deutscher Bildhauer. In Ergänzung zu dem umfassenden plastischen Œuvre des Künstlers entstand ein beachtliches zeichnerisches und druckgrafisches Werk. Szymanski studierte nach einer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule/Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Bernhard Heiliger, Richard Scheibe und Paul Dierkes. Szymanski nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Er erhielt den Villa-Romana-Preis und war Stipendiat der Cité Internationale des Arts Paris sowie von 1983 bis 1986 Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin (West). Zahlreiche seiner Werke befinden sich im öffentlichen Raum in Deutschland. Im Zentrum seines abstrahierenden Schaffens stand immer die menschliche Figur.

Haus 5 (Altbau)

Architektur: Architektengemeinschaft Bornemann, Boye, Borck, Schaefer, Berlin; Bauausführung: Bundesbaudirektion
Bauzeit: 1978-1982

Robert Koch-Institut
Seestraße 10
13353 Berlin

Das Gebäude wurde 1978-1982 für das Institut für Arzneimittel nach Plänen der Architektengemeinschaft Fritz Bornemann, Mathias Boye, Friedrich Karl Borck und Dietrich Schaeäfer errichtet und bis 2001 von dem 1994 in Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unbenannten Institut genutzt. Im Rahmen der Herrichtung für das Robert Koch-Institut wurden die Büros und Labore in Haus 5 von 2010-2013 durch Henn Architekten vollständig erneuert und auch der Hörsaal und die Cafeteria modernisiert.

Weitere Kunstwerke: Robert Koch-Institut, Berlin