Rebecca Horn: Die drei Grazien 2000

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

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    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Rebecca Horn: Die drei Grazien, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

1996 beschloss der Bundesrat seinen Umzug nach Berlin und wählte das ehemalige Preußische Herrenhaus als neuen Sitz aus. Im folgenden Jahr entschied sich der Kunstbeirat des Bundesrates für einen beschränkten Wettbewerb mit zehn international renommierten Künstlern zur künstlerischen Ausstattung des sanierten Gebäudes. Das Preisgericht empfahl Skulpturen des dänischen Künstlers Per Kirkeby für die Attika sowie den Entwurf von Rebecca Horn (*1944) für die Wandelhalle zur Realisierung. Die Wandelhalle ist einer der wichtigsten Bereiche in dem Gebäude, denn im Zuge des Umbaus und der Sanierung wurde eine getrennte Wegeführung für Gäste und Mitglieder des Bundesrates realisiert: Gäste gelangen nach Durchquerung des Ehrenhofes als Erstes in die quer gestellte Wandelhalle. Die Pracht des neobarocken Baus wurde vom Architekturbüro Schweger + Partner mit viel Gefühl fürs Detail erhalten, rekonstruiert und behutsam ergänzt. Besonders beeindruckend in der Wandelhalle sind die drei wieder freigelegten Kuppeln mit ihren Öffnungen, die Bestandteil der Rauminstallation von Rebecca Horn geworden sind. „Die drei Grazien“ sind drei 15 Meter über dem Fußboden scheinbar frei schwebende goldfarbene Messingstäbe, die am Rand der drei Kuppelöffnungen angebracht sind. Motoren lassen die Stäbe langsam um ihre eigene Achse rotieren. Über jeder Kuppelöffnung, knapp unterhalb des Glasdaches, befindet sich ein runder Spiegel, der ein Pendant auf dem Hallenfußboden hat. Die Reflexion der drei im Fußboden eingelassenen Spiegel bekommt bei Tageslicht das Aussehen eines Auges mit einer dunklen Iris in einem weißen Kreis. Das Auge ist das Organ, mit dem Schönheit wahrgenommen wird, womit sich der Kreis zur Bedeutung des Kunstwerks schließt, denn die drei Grazien sind der antiken Mythologie nach Göttinnen der Anmut und Schönheit und ein häufig gewähltes Motiv in der Kunst. Das Zusammenspiel der Kunst und der Architektur bildet eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ausgedrückt in der spezifisch künstlerischen Herangehensweise von Rebecca Horn, keine inhaltliche, sondern eine ästhetische Interpretation und Verschmelzung anzustreben. SvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Kunst am Bau. Die Projekte des Bundes in Berlin, hrsg. v. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen (BMVBW), Berlin 2002, S. 62 ff.


Installation
goldfarbene Messingstäbe, Elektromotor, maschinelle Ringhalterung, blaues Neonlicht, Spiegel
Messinglanzen je 800 cm
273.541 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 10 Teilnehmern

Bundesrat
Wandelhalle vor dem Plenarsaal
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstlerin : Rebecca Horn

Das Œuvre der 1944 im Odenwald geborenen Künstlerin Rebecca Horn umfasst Installationen, kinetische Objekte, Filme, Performances, bildhauerische Werke, Zeichnungen, Lichtinstallationen. Nach einem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Saint Martin’s School of Art London waren ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in führenden internationalen Institutionen zu sehen, so zum Beispiel im Salomon R. Guggenheim Museum in New York 1994 und im Martin-Gropius-Bau Berlin 2006, zudem nahm sie mehrfach an der documenta in Kassel und an der Biennale di Venezia teil. Rebecca Horn erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. den documenta-Preis 1986, den Kaiserring der Stadt Goslar 1992 und den Piepenbrock Preis für Skulptur 2006. Seit 1989 hat sie eine Professur an der Universität der Künste Berlin inne. Sie schuf zudem bedeutende Kunst-am-Bau-Werke, u. a. „Mondfluss“ (1997) für das World Conference Center Bonn, für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin die Arbeit „Planetensystem“ (2000), „Die drei Grazien“ (2000) für den Bundesrat und „Sonnenschatten“ für den Deutschen Wetterdienst Offenbach (2008).

Bundesrat Berlin

Bundesrat

Architektur: Friedrich Schulze
Bauzeit: 1899-1904

Bundesrat
Leipziger Straße 3-4
10117 Berlin

Der Bau wurde 1899-1904 als Preußisches Herrenhaus errichtet und 1933 dem Reichsluftfahrtministerium angegliedert. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde er wieder aufgebaut und ab 1946 von der Akademie der Wissenschaften der DDR genutzt. Seit 2000 ist er Sitz des Bundesrates, wofür er 1997-2000 durch Schweger & Partner Architekten umgebaut und saniert wurde.

Weitere Kunstwerke: Bundesrat, Berlin

Weitere Kunstwerke: Horn, Rebecca