Per Kirkeby: o. T. (Plastik) 2000

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Florian Profitlich

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Florian Profitlich

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Florian Profitlich

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Florian Profitlich

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Profitlich

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Profitlich

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2013)

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2013)

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: Bundesrat / Christian von Steffelin (2015)

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: Bundesrat / Christian von Steffelin (2015)

  • Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2013)

    Per Kirkeby: o. T. (Plastik), 2000 / © Per Kirkeby; Fotonachweis: BBR / Martin Seidel (2013)

Im ehemaligen Preußischen Herrenhaus in Berlin tagt seit dem Jahr 2000 der Bundesrat. Wie das Innere so erfährt auch das Äußere des 1904 nach Plänen von Friedrich Schulze (1843-1912) errichteten und zwischen 1997 und 2000 für den Bundesrat sanierten Gebäudes durch die Kunst am Bau ein dezentes „Lifting“ und zeitgemäßes „Upgrade“.
Rebecca Horn und Per Kirkeby gewannen den vom Kunstbeirat des Bundesrats veranstalteten, auf zehn namhafte Künstler beschränkten Wettbewerb. Rebecca Horn schuf für die Wandelhalle eine raumgreifende kinetische Installation, während von Per Kirkeby, der vor allem für architektonisch geprägte Backsteinskulpturen bekannt ist, acht Plastiken im Außenbereich stammen: die beiden etwa vier Meter hohen und zwei Meter breiten tafelförmigen Bronzereliefs der Attikazone der Ehrenhoffassade sowie jeweils drei schwarz patinierte bronzene Plastiken auf den flankierenden Kopfbauten.
Mit fast konzeptuellen künstlerischen Eingriffen betont Per Kirkeby die vertikalen Züge des Gebäudes. Doch deutet er die wilhelminische Bauideologie ästhetisch um und verabschiedet den damit verbundenen Anspruch der Bedeutungsgebung und Deutungshoheit. An die Stelle der eindeutigen Personifikationen des erhaltenen alten Bauschmucks treten in Kirkebys völlig neuer Interpretation von Attikafiguren Plastiken, die nur vage an menschliche Büsten und Rümpfe erinnern. Es sind Torsi, die nur soweit ausgeformt sind, als sollten sie das Bildhauerkonzept von Michelangelo visualisieren, wonach dem Material die künstlerische Idee bereits inhärent ist. Dabei handelt es sich bei Per Kirkeby nicht um eine Marmor-Skulptur, sondern um eine Bronze-Plastik – ein Umstand, der dem Spielerischen und Sinnlichen mehr Raum gewährt.
Kirkebys Plastiken sind im Gegensatz zu den von Otto Lessing (1846-1912) geschaffenen Skulpturen einer allgemein bleibenden archaisierenden Formensprache verpflichtet und bringen damit ein zeitgemäßes Kunst- und Seinsverständnis zum Ausdruck. MS

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel / Johannes Stahl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1980 bis 2010. BBSR-Online-Publikation 13/2014, Bonn, Dezember 2014.
Claudia Büttner (Autorin), BMVBS (Hrsg.): Geschichte der Kunst am Bau in Deutschland, BMVBS-Online-Publikation, Berlin 2011.

Weiterführende Literatur:
Kunst am Bau. Die Projekte des Bundes in Berlin, hg. v. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen, Tübingen-Berlin 2002, S. 54 ff.
Carl Haenlein: Künstlerischer Wettbewerb für das Bundesratsgebäude – Rebecca Horn und Per Kirkeby, in: Der Bundesrat im ehemaligen Preußischen Herrenhaus, hg. v. Bundesrat, Berlin 2002, S. 149‐159.


Freiplastik / Skulptur
Bronze
400 x 200 cm
273.541 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 10 Teilnehmern

Bundesrat
Attikazone der Ehrenhoffassade
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Per Kirkeby

Per Kirkeby, geboren 1938 in Kopenhagen, war Künstler und promovierter Geologe. Er lebte in Frankfurt am Main, in Arnasco (Italien) und in Kopenhagen, auf Læsø, wo er 2008 verstarb. Als Künstler Autodidakt, wurde er 1978 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe lehrte er von 1989-2000 an der Städelschule in Frankfurt am Main. Neben Ölgemälden, Bronze-Plastiken und Filmen schuf er zahlreiche bedeutende Werke für den öffentlichen Raum, darunter seine bekannten Backsteinskulpturen. Im Weiteren entwarf er mehrere Gebäude für die Stiftung Insel Hombroich. Kirkeby erhielt zahlreiche Auszeichnungen und war an großen internationalen Ausstellungen beteiligt, so zum Beispiel an der Biennale in Venedig und an der documenta in Kassel. Kunst am Bau realisierte er u.a. für den Bundesrat in Berlin sowie für die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt.

Bundesrat Berlin

Bundesrat

Architektur: Friedrich Schulze
Bauzeit: 1899-1904

Bundesrat
Leipziger Straße 3-4
10117 Berlin

Der Bau wurde 1899-1904 als Preußisches Herrenhaus errichtet und 1933 dem Reichsluftfahrtministerium angegliedert. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde er wieder aufgebaut und ab 1946 von der Akademie der Wissenschaften der DDR genutzt. Seit 2000 ist er Sitz des Bundesrates, wofür er 1997-2000 durch Schweger & Partner Architekten umgebaut und saniert wurde.

Weitere Kunstwerke: Bundesrat, Berlin

Weitere Kunstwerke: Kirkeby, Per