Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten 1980

  • Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BMVBS

    Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BMVBS

  • Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

    Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

  • Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

    Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

  • Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

    Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

  • Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

    Leo Kornbrust: Steingruppe im Pausengarten, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Jan Petersen (2019)

Der Bildhauer Leo Kornbrust (*1929) ist seit den 1950er-Jahren ein gefragter Künstler, sowohl für die öffentliche Hand als auch für private Auftraggeber. War zu Beginn seines Schaffens der menschliche Körper als bevorzugtes Motiv erkennbar, löste er sich zunehmend von der figürlichen Darstellung, bis schließlich konkrete Formen, vorzugsweise aus Basaltlava oder Granit gefertigt, zum Markenzeichen des Künstlers wurden. Die Auseinandersetzung mit der Natur, die sein Atelier bei St. Wendel im Saarland umgab, inspirierte ihn zu einer Serie von Steinobjekten, die er wie scheinbare Findlinge in die Landschaft setzte. Auch für das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg realisierte er eine solche Arbeit 1980 im Außenraum, die aus vier sorgfältig bearbeiteten, aber trotzdem wie zufällig plazierten Steinen besteht. Während eine liegende schlangenartige Form aus Eifelbasalt fast im Gras verschwindet, sind drei weitere, unterschiedlich getönte Steine zu einer Flossenform behauen und ragen deutlich erkennbar aus der natürlichen Umgebung hervor. Die unterschiedlich intensive Oberflächenbearbeitung, die Verschiedenheit der Formen, Materialien und Farben lassen die vier Steine zu einem Kaleidoskop an Möglichkeiten des Zusammenspiels der Kunst mit der Natur werden: teils harmonisch eingefügt, teils kontrastierend. Eine eigentlich geplante fünfte Skulptur, auf einem angrenzenden Hügel plaziert, sollte eine konkret-kristalline Form aufweisen und damit im deutlichen Gegensatz zur Natur stehen, wurde aber aus Kostengründen nicht realisiert. Aber auch so bietet die Herkunft der vier Steine aus unterschiedlichen Teilen der Welt (Südafrika, Sibirien, Eifel, Westerwald) einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt unserer Erde. Gleichzeitig ergänzen sie die Gesamtgestaltung des sogenannten Pausengartens, der, in einem an das Amt angrenzenden Naturschutzgebiet im Osbek-Tal gelegen, den Mitarbeitern Erholung bietet. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Leo Kornbrust. Werkverzeichnis der Skulpturen 1952–1999. Bearbeitet von Katja Hanus, hrsg. von Museum St. Wendel/Stiftung Dr. Walter Bruch, St. Wendel 1999.
Stadtmuseum St. Wendel, Stiftung Dr. Walter Bruch (Hg.), Leo Kornbrust – Werkverzeichnis der Skulpturen. Band 2. Ergänzungen und Korrekturen 1952–1999, Neue Arbeiten 1999– 2011, zusammengetragen von Cornelieke Lagerwaard, St. Wendel 2011.


Freiplastik / Skulptur
Eifelbasalt, Rosé-Marmor, weißer Marmor, brauner Westerwald-Trachit
Höhe je bis 90 cm
23.008 €
Direktvergabe

Kraftfahrt-Bundesamt
südlicher Außenbereich im Osbek-Tal
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Leo Kornbrust

Leo Kornbrust (1929 St. Wendel) machte 1943-46 eine Schreinerlehre in St. Wendel und schloss eine Holzbildhauerlehre in Morbach, Hunsrück an. 1951-57 studierte er in der Bildhauerklasse von Toni Stadler an der Akademie der Bildenden Künste in München und war dort von 1978 bis Ende der neunziger Jahre Professor. 1967-70 lernte er als Teilnehmer an Symposien Europäischer Bildhauer im französischen St. Margarethen die Idee der Skulpturenstraßen kennen, die er später auch in Deutschland verwirklichte. Als Hauptorganisator des Internationalen Steinbildhauersymposions St. Wendel im Jahr 1971 leitete er die Konzeption der späteren „Straße der Skulpturen“ im Saarland ein. Diese wiederum ist inzwischen in die „Straße des Friedens“ eingebunden, einer europäischen Skulpturenstraße von Paris bis Moskau. Verstärkt wurden die Anstrengungen Kornbrusts durch eine Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Paul Schneider. Zu seinen Auftragswerken gehören der „Liebesthron“ 1979 an der „Straße der Skulpturen“ in St. Wendel; das „Hohe Siebeneck“ 1995 für die Union Krankenversicherung in Saarbrücken und ein „Polygonaler Körper“ im Klagenfurter Europapark in Kärnten / Österreich. Für seine besonderen Leistungen für die Kunst im öffentlichen Raum erhielt Kornbrust 1995 den Sparda-Bank-Preis. Im Auftrag des Bundes schuf er Platzgestaltungen für das Postamt St. Wendel 1974, die Oberfinanzdirektion Saarbrücken 1978 und das Verkehrsministerium in Bonn 1989 sowie eine Skulptur für die Deutsche Botschaft in Helsinki 1993.

Kraftfahrt-Bundesamt

Architektur: Carl-Friedrich Fischer / Landesbauamt Flensburg
Bauzeit: 1961-65

Kraftfahrt-Bundesamt
Fördestraße 16
24944 Flensburg
Schleswig-Holstein

Das 1951 in Bielefeld gegründete Kraftfahrt-Bundesamt zog 1952 nach Flensburg, wo es zunächst in der Bonte-Kaserne im Stadtteil Sonwik unterkam. Seit 1965 hat das KBA seinen Sitz in dem von Carl-Friedrich Fischer geplanten Hochhaus an der Fördestraße im Stadtteil Mürwik, das 1977 um das 4-geschossige Gebäude "B" erweitert wurde. Eine nochmalige Erweiterung erfolgte anlässlich der energetischen Sanierung des Hochhauses Anfang der 1990er Jahre mit dem Gebäude „G“.

Weitere Kunstwerke: Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg

Weitere Kunstwerke: Kornbrust, Leo