Joachim Bandau: o. T. 1989

  • Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Joachim Bandau: o. T., 1989 / © Joachim Bandau; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

Das 1949 gegründete Bundesverkehrsministerium hatte bis 1989 kein eigenes Haus. 1978 wurde ein Ideenwettbewerb für die städtebauliche Ordnung der Neubauten für das Verkehrs- und das Postministerium ausgerufen, 1979 folgte der Realisierungswettbewerb für das Verkehrsministerium, den das Architekturbüro Deiß und Bargou aus München gewann. Realisiert wurde der Bau für knapp 1.000 Mitarbeiter 1986 bis 1989. Sechs Büroflügel gruppieren sich sternförmig um eine zentrale, großflächig verglaste Erschließungshalle, die sich zum Robert-Schuman-Platz öffnet. 1988 fand der Wettbewerb für die künstlerische Ausstattung des Verkehrsministeriums statt, der neben zwei Standorten in der Eingangshalle die im rückwärtigen Teil der Halle untergebrachte Kantine für die Kunst vorsah.
Der international bekannte Bildhauer Joachim Bandau, geboren 1936 in Köln, hatte ursprünglich einen Entwurf abgegeben, der die Gestaltung einer Wandfläche in der Eingangshalle mit zwei unregelmäßig geformten Flächen aus Kupfer- und Zinkblech vorsah. Er konnte sich aber für diesen Standort nicht gegen Otto Herbert Hajek durchsetzen. Für die Kantine hatten sieben Künstler Konzepte eingereicht, darunter so renommierte wie Victor Bonato oder Rune Mields. Zwei Entwürfe kamen in die engere Auswahl, wurden aber am Ende nicht realisiert. Erst nach Fertigstellung des Gebäudes wurde Bandau mit der künstlerischen Ausstattung des Raumes direkt beauftragt. Er setzte vier unregelmäßig geformte Rechtecke aus Kupferblech an zwei über Eck liegende Wände, ergänzt durch eine schräg aufgestellte Stützenummantelung aus Zinkblech. Der niedrige Raum der Kantine mit Parkettfußboden und weißen Wänden gerät durch die unregelmäßig geformten und gekippten Platten optisch ins Wanken. Die Wirkung wird durch die Bewegung des Betrachters im Raum noch verstärkt. Der meist mit geometrischen Grundformen arbeitende Künstler behandelt oft Themen des labilen Gleichgewichts von Kräften, viele seiner Arbeiten scheinen kurz vor dem Umkippen zu sein und halten damit den Betrachter in Atem. Auch in der Kantine des Verkehrsministeriums scheinen die an die Wand gelehnten Platten jeden Moment ins Rutschen zu geraten. AS/CvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Claudia Büttner (Autorin), BMVBS (Hrsg.): Geschichte der Kunst am Bau in Deutschland, BMVBS-Online-Publikation, Berlin 2011.


Raumarbeit
Kupferblechplatten, Zinkblechplatte (vierfach geknickt)
raumhoch
182.531 €
Direktvergabe

Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Kantine
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Joachim Bandau

Joachim Bandau, geboren 1936 in Köln, ist ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker. Er lebt und arbeitet in Aachen und Stäfa (CH). Er studierte 1957-1960 an der Kunstakademie Düsseldorf und machte sich seit den 1960er Jahren mit seinen zunächst organischen Plastiken aus Kunststoff und später abstrakt-konkreten Skulpturen aus Corten-Stahl einen Namen. 1982-1986 hatte er eine Professur für Bildhauerei an der RWTH Aachen und 1988-2001 eine für Bildhauerei an der Kunstakademie Münster inne. Er erhielt mehrere Preise, u.a. den Will-Grohmann-Preis der Berliner Akademie der Künste 1986 und den Toleranzpreis der Stadt Osnabrück 1998. Zahlreiche Einzelausstellungen und internationale Ausstellungsbeteiligungen, darunter documenta 6 in Kassel. Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau schuf er u.a. für die Universitäten in Erlangen und Freising, das Stadtarchiv Köln, den Theaterplatz Osnabrück und das Verkehrsministerium in Bonn.

Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Architektur: Deiß & Bargou
Bauzeit: 1986-89

Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Robert-Schuman-Platz 1
53175 Bonn
Nordrhein-Westfalen

Das 1949 gegründete Bundesverkehrsministerium hatte bis 1989 kein eigenes Haus. 1978 wurde ein bundesweiter Ideenwettbewerb für die städtebauliche Ordnung der Neubauten für das Verkehrs- und das Postministerium ausgerufen, 1979 folgte der Realisierungswettbewerb für das Verkehrsministerium, den das Architekturbüro Deiß und Bargou aus München gewann. Realisiert wurde der Bau für knapp 1.000 Mitarbeiter 1986 bis 1989.