Das Statistische Bundesamt erhebt, sammelt und analysiert statistische Informationen und stellt sie als Dienstleister bereit. Die Verwaltungsgebäude des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden errichtete 1953-66 Paul Schaeffer-Heyrothsberge mit einem markanten, 14-geschossigen Hochhaus als Zentrum. Für das Gebäude wurden fünf Wandgestaltungen und eine Großskulptur in Auftrag gegeben. Seit 1995 ist es Kulturdenkmal Hessens.
Für die Stirnwand im großen Sitzungssaal schuf Werner Kump das Metallrelief „Die Welt der Zahlen“. Auf dem erhabenen, grauen Raster der gebogenen Breiten- und Längengrade sind die Umrisse der Welt mit ihren sieben Kontinenten zu sehen. Die in Europa übliche größenverzerrte Darstellung mit dem Atlantik in der Mitte ist in filigranem, hellem Kupferdraht ausgeführt. Die besondere Bildidee des Reliefs, das die ganze Wand ausfüllt, ist jedoch die ornamentale Füllung der dargestellten Landflächen mit eng aneinander gereihten Ziffern.
Ganz sinnbildlich wird hier die Welt der Statistiker als eine „Welt der Zahlen“ vorgeführt. Diese reizvolle Illustration hat sehr zur Popularität des Werkes im Hause beigetragen. Geschaffen wurde die Arbeit von dem in Wiesbaden ansässigen Bildhauer Werner Kump, der sich nach dem Krieg vor allem als Restaurator des Altstadtmarkbrunnens von Braunschweig einen Namen gemacht hatte.
Bei der Generalsanierung seit 2004 durch die Architekten SanderHofrichter wurde auch das Metallrelief von Werner Kump restauriert. CB

Weiterführende Literatur Online:
Claudia Büttner / Christina Lanzl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 1979. BBSR-Online-Publikation 12/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
Schaeffer-Heyrothsberge, Paul, 1956: Neubau des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, Gustav Stresemann Ring. Die Bauverwaltung, 5. Jg. (9), S. 359-369.

Werner Kump (1896 Köln – 1986 Wiesbaden) war Metallbildhauer und lebte seit 1961 in Wiesbaden. 1945 restaurierte er den Braunschweiger Löwen als Restaurator des damaligen Landes Braunschweig und 1945-1951 den Altstadtbrunnen als Restaurator der Stadt Braunschweig. 1949 wurde er Professor für Metallgestaltung in Wiesbaden.