Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum 1980

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2012)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2012)

  • Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Otto Herbert Hajek: Zeichen im Stadtraum, 1980 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) wurde 2005 gegründet, um die bundeseigenen Liegenschaften zu verwalten, zu betreiben und zu verwerten. In dieser Funktion ist sie auch Eigentümerin der meisten Kunst-am-Bau-Werke an und in Bundesbauten und damit auch für deren Pflege und Unterhalt zuständig. Die Zentrale der BImA befindet sich in Bonn, weitere Niederlassungen gibt es in Berlin, Dortmund, Erfurt, Frankfurt, Freiburg, Koblenz, Magdeburg, München, Potsdam und Rostock.
In Berlin nutzt die BImA einen weitläufiger Komplex an der Fasanenstraße als Dienstsitz, der ursprünglich 1929 für das Heereswaffenamt errichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Liegenschaft um einen 1956 errichteten Bau für die Sondervermögens- und Bauverwaltung des Berliner Senators für Finanzen erweitert, der mit mehreren Gebäudeteilen drei Höfe bildet. Ab 1958 hatte die Bundesbaudirektion auf dem Areal ihren Sitz, die als Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bis heute besteht und bis 2013 das Gelände nutze.
Die Bundesbaudirektion lobte 1979 einen beschränkten Wettbewerb für die Kunst am Bau mit drei Teilnehmern aus. Ziel war es, den Eingang zur Bundesbaudirektion im öffentlichen Stadtraum sichtbar zu machen und den Besucher von der Straße zu den im Hof gelegenen Zugängen zu lenken. Neben Ferdinand Kriwet und dem Künstlerpaar Matschinsky-Denninghoff war der bekannte Bildhauer Otto Herbert Hajek (1927-2005) eingeladen, hierfür einen Entwurf zu entwickeln. Realisiert wurde schließlich eine mehrteilige Arbeit für den Außenraum, die neben vier Skulpturen auch die Farbgestaltung des Trafohäuschens und des Eingangsbereichs zur Bundesbaudirektion umfasste. Nachdem Hajek in den 1960er-Jahren mit solitären Plastiken aus Beton und Stahl, den „Raumschichtungen“ und „Raumknoten“, bekannt geworden war, entwickelte er hier ähnlich wie für die deutsche Botschaft in Montevideo/Uruguay eine Architektur-Kunst-Landschaft die auf mehreren Ebenen in das stadträumliche und architektonische Gefüge eingreift. Die 1971 bis 1972 entwickelten und 1980 aufgestellten „Zeichen im Stadtraum“ aus rot, schwarz und blau lackiertem Stahlblech begleiteten die Wegführung zum Eingang zur Bundesbaudirektion, deren Wandgestaltung aus sich überlagernden blau-schwarz-rot-farbigen Streifen bestand, die den Erdgeschossbereich von Aufgang 9 und die Fassaden des ehemals auf dem Hof befindlichen Trafohäuschens überzogen. Die rein geometrischen Malereien verschmolzen mit der Architektur und akzentuierten gemeinsam mit den freistehenden Plastiken den Eingang. Die Wandmalereien sind infolge mehrerer Umbaumaßnahmen bis auf wenige Reste heute nicht mehr vorhanden. Nach wie vor aber existieren die Skulpturen, die 2012 einer grundlegenden Restaurierung unterzogen wurden und seither ihre ursprüngliche Farbigkeit zurückgewonnen haben.
Die kräftigen Farben betonen die autonome Qualität der Skulpturen, deren konkrete Gestaltung beim Betrachter gleichwohl Assoziationen an aufgeklappte Aktendeckel und Wegmarken auslöst. Die vielschichtige Lesbarkeit unterstreicht die besondere Qualität der Werke Hajeks, die als Kunst am Bau auch einen Bogen zum architektonischen und institutionellen Kontext zu schlagen vermögen. SvM/UC

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Horst Rave: Bau Kunst Verwaltung. Dokumentation Ergänzungsfonds des Bundes 1977 bis 1984, hrsg. von Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Karlsruhe, ohne Jahr.
A.-Kat. Otto Herbert Hajek. Raum, Farbe, Zeichen, Städtische Galerie Karlsruhe u. a., Tübingen 2007.
Otto Herbert Hajek, Lebensraum Stadt – und Kunst, Stuttgart 1988.
Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg (Hg.), O. H. Hajek – Die Durchdringung des Lebens mit Kunst, Stuttgart und Zürich 1987.


Freiplastik / Skulptur
Stahlblech, rot, blau und schwarz lackiert; Fassadengestaltung mit Farbe
große Skulptur: 720 x 200 x 300 cm; drei multiple Elemente „Progression“: 285/275/255 x 175 x 123 cm; dreiteiliges Element: 260 x 50 x 100 cm
135.492 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Außenanlage und Eingangsbereich
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Otto Herbert Hajek

Otto Herbert Hajek (1927-2005) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker. Er studierte 1947-1954 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und nahm an Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. an der documenta II und III in Kassel teil. 1980-1992 hatte er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe inne. Hajek entwickelt ab den 1960er Jahren in den Grundfarben gehaltene Objekte und Skulpturen in geometrischen Grundformen aus Beton und Stahl, die er auf Plätzen und Fassaden anbringt und zu Stadtraumgestaltungen erweitert. Er realisierte zahlreiche Kunst-am-Bau-Werke und Arbeiten im öffentlichen Raum, u. a. für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Bonn (1978), die Deutsche Botschaft in Montevideo/Uruguay (1974), die Bundesbaudirektion in Berlin (1980) und die deutsche Botschaft in Lomé/Togo (1981).

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Architektur: Hermann Fulge
Bauzeit: 1954-1956

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Fasanenstraße 87
10623 Berlin

Auf dem Gelände der ehem. Koeniglichen Artillerie- und Ingenieurschule wurde 1954-1956 das Verwaltungsgebäude der Sondervermögens- und Bauverwaltung des Senators für Finanzen errichtet, das später von der Oberfinanzdirektion Berlin und dem Bundesvermögensamt sowie der Bundesbaudirektion und dem späteren Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bis 2012 genutzt wurde. Seit 2013 ist es Dienstsitz der Berliner Direktion der Bundesimmobilienanstalt.

Weitere Kunstwerke: Hajek, Otto Herbert