Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik 2003

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Hans-Otto Lohrengel: Wasser und Statistik, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

In einer komplexen Baumaßnahme wurden zwischen 1997 und 2003 die sieben Standorte der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz auf einer bundeseigenen Liegenschaft in Schlossnähe zusammengezogen. Die beiden Gebäude links und rechts der Mainzer Straße waren Anfang der 1950er Jahre für die französische Militärverwaltung entstanden und später Standort des III. Korps der Bundeswehr. Ein neuer gläserner Steg verbindet nun die Winkelbauten über die Straße hinweg und erinnert an die städtebauliche Torsituation vergangener Zeiten.
Am Haupteingang zur Bundesanstalt in der Julius-Wegeler-Straße hat der Bildhauer Hans-Otto Lohrengel (*1953) eine große zweiteilige Installation realisiert, die Innen- und Außenraum verbindet. Mit Steinwellen und wellenförmigen Stelen hat er dabei für ihn typische Formen und Motive aufgegriffen. Das Maß der Dinge bilden die Kanten der parallel zur Eingangsseite des Gebäudes verlaufenden Zufahrt sowie die Kanten des leicht schräg von der Straße zum Gebäude führenden Fußweges. Aus diesem „Schnittmuster“ ergibt sich die Gestaltung des Bodens im Außen- und Innenbereich mit Granitplatten und acht Zentimeter breiten Basaltstreifen. Auf dem Rasenstück vor dem Eingang befinden sich zudem zehn zum Gebäude hin wellenförmig ansteigende Granitsteine. In markanter Wächterposition sind sie im Winkel der Zufahrt und des Fußweges in Dreiecksform gebracht. Auch die Zwischenräume folgen dem Linienraster des Bodens und der Breite der Basaltstreifen.
Die ansteigenden Wellenformen zeugen für die Kraft des Wassers. Sie sind schön anzusehen und als imagebildendes Signet der Bundesanstalt plausibel. Im Innern des Gebäudes setzen sich diese Ideen fort. Auch hier finden sich die Bodenplatten aus Granit mit den Basaltlavastreifen. Zusätzlich sind die Rundpfeiler mit einem kraftvoll in Erscheinung tretenden Blau lasiert und mit stilisierten Wellenkapitellen versehen, die das ansteigende Wogen der Steinskulptur außen aufgreifen. Gemeinsam mit einem ebenfalls gewellten Pilaster schaffen sie die Integration von Innen- und Außenraum, sie versinnbildlichen die beherrschende Präsenz der Elemente und dienen so der Image- und Identitätsbildung der Bundesanstalt.
Lohrengel konfrontiert einerseits die Materialien Holz und Stein, andererseits weiche und harmonische Formen mit den harten skulpturalen Eingriffen der Schnitte. Dies dient nicht nur der wirkungsvollen ästhetischen Betrachteransprache. Die Gitterstruktur bildet als Ordnungsraster das Fundament dieser Kunst am Bau und symbolisiert als solches das analytische quantifizierende Vorgehen der Gewässerkundler. So präsentiert sich die Formen-, Material- und Motivsprache der Installation als Synthese von Natur und Wissenschaft und in einem übertragenen Sinn als Synthese von Gefühl und Verstand. JS

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel / Johannes Stahl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1980 bis 2010. BBSR-Online-Publikation 13/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
HO Lohrengel Skulptur im öffentlichen Raum, EDITION 7m, Hans Otto Lohrengel, Breitscheid 2013.
HO Lohrengel. Kunst am Bau an Schulen und öffentlichen Einrichtungen, EDITION 7m, Hans Otto Lohrengel, Breitscheid 2013.


mehrteilige Außen-Innen-Arbeit
Wellenskulptur: Granit; Holzobjekte: Lindenholz, blau lasiert; Bodenbelag innen und außen: Granitplatten mit Basaltstreifen
Wellenskulptur: Höhe 70-150 cm, Schenkellänge 430/430/540 cm; Holzsäulen jeweils 100 x 40 x 25 cm; Holzobjekt Ecke: Raumhöhe x 40 x 25 cm
63.400 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 7 Teilnehmern

Bundesanstalt für Gewässerkunde
Eingangsbereich innen und außen des Hauptgebäudes
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Hans-Otto Lohrengel

Hans-Otto Lohrengel, geboren 1953 in Köln, studierte Bildhauerei und Freie Künste an der FH für Kunst und Design Köln. Er arbeitet mit Stein, Stahl, Bronze, Holz und Glas und ist vor allem in den Bereichen Kunst im öffentlichen Raum, Freiplastik, Brunnen und Platzgestaltung tätig. Zu seinen Kunst-am-Bau-Werken gehören unter anderem: Kopfplastik, Polizeidirektion Neuwied (1998), Wandrelief und Fenstergestaltung, Duale Oberschule Kirchen/Sieg (2001), Freiplastik, Diakoniekrankenhaus Ingelheim (2002), Edelstahlskulpturen und Farbglasgestaltung, IGS Kastellaun (2005).

Bundesanstalt für Gewässerkunde

Architektur: Architektengruppe Naujack Rumpenhorst
Bauzeit: 1997-2003

Bundesanstalt für Gewässerkunde
Am Mainzer Tor 1
56068 Koblenz
Rheinland-Pfalz

Die 1950 nach Plänen des Sonderbauamtes Koblenz für die französische Militärverwaltung errichteten Gebäude wurden zunächst vom III. Korps der Bundeswehr genutzt. Seit 1952 dienen sie der Bundesanstalt für Gewässerkunde als Dienstsitz. 1997-2003 wurden sie von der Architektengruppe Naujack Rumpenhorst aus Koblenz umgebaut und erweitert.