Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben 2011

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    Dellbrügge & de Moll: Spuren von Leben, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

Auch Hochsicherheitsbereiche wie das Werkstattersatzgebäude für den Fachbereich SHT Systemhaus Technik auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR in Köln-Porz sind Standorte von ambitionierter Kunst am Bau. Im vorgeschalteten Verfahren für den Kunst-Wettbewerb bewarben sich nicht weniger als 230 Künstler. Acht wurden zum Wettbewerb eingeladen, den das Berliner Künstlerpaar Christiane Dellbrügge und Ralf de Moll (beide Jahrgang 1961) gewann. Dellbrügge & de Moll haben im Foyer und im Treppenhaus des Werkstattersatzgebäudes Wandbilder realisiert. „Spuren von Leben“ heißen die kargen Formationen, die mit Mineralfarbe direkt auf den Sichtbeton aufgetragen sind. Der unvorbereitete Betrachter erkennt darin vermutlich nur horizontal und vertikal verlaufende parallele Streifen und Linienknäuel. Für Fachleute nehmen die Gebilde sofort die lesbare Gestalt jener Fahrspuren an, die der Rover bei seinen Explorationen auf dem Mars hinterlässt. Die Gestaltung nimmt so konkret Bezug auf das Porzer Luft- und Raumfahrtzentrum. Hier nämlich werden seit 2006 die Räder des ferngesteuerten Mars-Vehikels entwickelt, die für das Profil verantwortlich sind, das sich in der Kunst am Bau wiederfindet.
Die der Kunst überantworteten Bilder der Fahrspuren in Sand und Staub des Mars sind wie Fußspuren auf der Erde: absichtslose Zeichen, die wieder verschwinden. Die Wandbilder im Systemhaus Technik knüpfen als universelle Sinnbilder an die metaphorische Weite der bildlichen und sprachbildlichen Erscheinungsformen von „Spuren“ an und werfen existentielle Fragen auf: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?
Die Bilder führen als Abbild und Sinnbild ein vexierhaftes Doppelleben zwischen Sein und Schein, zwischen Pragmatik und Ästhetik. Spannungsvoll auf die Wände verteilte Bilder mit informellen Anmutungen verwandeln Fotodokumente von Fahrspuren in eine Kunst „am“ und „für“ den Bau. Der konzeptuelle Ansatz der Kunst fürs DLR wirkt auch wie ein Versuch, der Zeichnung als künstlerischer Gattung eine neue Grundlage zu geben und ihr im 21. Jahrhundert das Überleben zu sichern. M.S.

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel (Autor), BMVBS (Hrsg.): Dokumentation von 50 Kunst-am-Bau-Werken, BMVBS-Online-Publikation 05/2013.


Wandarbeit
Mineralfarbe auf Sichtbeton
Wandfläche ca. 50 m², bis zu 7 m Höhe
43.000 €

Werkstattersatzgebäude 4a für den Fachbereich SHT Systemhaus Technik
Foyer und Treppenhaus des Werkstattgebäudes
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstlergruppe : Dellbrügge & de Moll

Die in Berlin lebenden Christiane Dellbrügge (*1961 in Moline, Illinois/USA) und Ralf de Moll (*1961 in Saarlouis) realisieren seit 1984 als Künstlerduo Dellbrügge & de Moll medienübergreifende kontextbezogene Videos, Performances und öffentliche Inszenierungen. Darin loten sie die Aufgaben und Grenzen der Kunst aus und erforschen mit dem Ziel, Veränderungen herbeizuführen, die Beziehungen zwischen Kunst, gebauter Umwelt, sozialem Leben und Machtstrukturen. Neben zahlreichen, teilweise partizipativen Interventionen im öffentlichen Raum entstanden auch Kunst-am-Bau-Werke für eine Schule sowie fürs Polizeipräsidium Trier (2019). Daneben sind sie als Kuratoren und Publizisten sowie als Lehrende tätig. 

Werkstattersatzgebäude 4a für den Fachbereich SHT Systemhaus Technik

Architektur: Nickl Bausback Architekten
Bauzeit: 2010-2011

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Linder Höhe
51147 Köln
Nordrhein-Westfalen

Weitere Kunstwerke: Dellbrügge & de Moll