Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz 2001

  • Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

    Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

  • Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

    Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

  • Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

    Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

  • Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

    Konstanze Trommer: Rot-Gold-Schwarz, 2001 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Konstanze Trommer

Das Presse- und Informationsamt wurde wie viele andere Gebäude der Bundesregierung nach dem Hauptstadtumzug in einem Ensemble aus Alt- und Neubau untergebracht. In unmittelbarer Nähe zum neuen Bundestag in der Dorotheenstraße, nahe dem Bahnhof Friedrichstraße, wurden unter der Regie von KSP Engel und Zimmermann Architekten das ehemalige Postscheckamt mit seinen Kopfbauten und das ehemalige Hotel „Prinz Heinrich“ – ein eingeschossiges Gaststättengebäude der DDR – sowie weitere teilweise bebaute und denkmalgeschützte Parzellen durch einen gläsernen kubischen Neubau zu einem neuen funktionalen Ganzen verbunden. Der Neubau fungiert zudem als Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und internen Arbeitsbereichen des Amtes.
Die Kunst an und in den Bauten der Bundesregierung nach dem Umzug von Bonn nach Berlin ist das Ergebnis eines detaillierten Konzepts, das der 1996 vom damaligen Bundesbauminister Klaus Töpfer berufene Kunstbeirat vorgelegt hat. Gewinnerin des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs für das Bundespresseamt war nach einstimmiger Entscheidung des Preisgerichts die amerikanische Künstlerin Jenny Holzer. Der von ihr entwickelte, knapp 20 Meter hohe dreiseitige Leuchtobelisk für den Vorplatz wurde allerdings nicht realisiert.
Neben zahlreichen Wettbewerbsverfahren und Direktankäufen für Kunst am Bau beschloss der Kunstbeirat den Aufbau einer Grafiksammlung für die Regierungsbauten aus Kunst-am-Bau-Mitteln. Die grafischen Blätter wurden als fester Bestandteil in die einzelnen Häuser integriert und bereichern insbesondere die Flure der jeweiligen Bauten. Von Konstanze Trommer (* 1953) wurden vier Blätter aus einer rund dreißig Motive umfassenden Grafikserie mit dem Titel „Rot-Gold-Schwarz“ für das Bundespresseamt ausgewählt. Dabei handelt es sich um digitale Bildmontagen in den Farben Rot, Gold und Schwarz. Durch Überlagerung, Durchbrechung, Umkehrung, Muster, Farbverläufe und feinste Farbnuancen schuf die Künstlerin eine variantenreiche, abstrakte Motivik in drei Grundfarben. Inspirationsquelle für die Serie war Gerhard Richters Kunst-am-Bau-Werk „Schwarz Rot Gold“ für das Reichstagsgebäude, das Bezug auf die Flagge der Bundesrepublik Deutschland nimmt. Trommer sucht noch stärker als Richter nach einer Eigenwertigkeit der Farben und entfernt sich ganz bewusst mit ihren Titel „Rot-Gold-Schwarz“ von der Reihenfolge der markanten Farbkombination. Ihre Kunstwerke folgen keiner konzeptuellen Überlegung, sondern verleihen der reinen Faszination für Farben Ausdruck. Ihre autonomen Farbkunstwerke enthalten sowohl malerisch oder zeichnerisch generierte Elemente als auch durch digitale Bildprogramme hervorgebrachte Strukturen. In der Überlagerung entstehen differenzierte Motive, die bei aller Flächigkeit der Darstellung eine räumliche Tiefe gewinnen und die schlichte Gestaltung der Flure beleben. AS

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin / Anna-Sophie Laug / Lisa Kreft (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950, BBSR-Online-Publikation 02/2019, März 2019.

Weiterführende Literatur:
Kunst am Bau. Die Projekte des Bundes in Berlin, hrsg. vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Tübingen, Berlin 2002, S. 88f.
Franek, Sabine, „Die Grafiksammlung der Bundesministerien“, in: Kunst am Bau. Die Projekte des Bundes in Berlin, hrsg. vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Tübingen, Berlin 2002, S. 70f.


Wandarbeit
digitale Bildmontagen, Inkjet-Drucke auf Spezialpapier, UV-Schutzlaminat, kaschiert, gerahmt
100 x 200 cm
10.226 €
Wettbewerb

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Flure
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstlerin : Konstanze Trommer

Konstanze Trommer, geboren 1953, ist eine deutsche Grafikerin, Malerin und Textilkünstlerin. Von 1972 bis 1977 studierte sie an der Hochschule für industrielle Formgestaltung, Burg Giebichenstein, Halle/Saale, und arbeitete im Anschluss als Flächendruckdesignerin für die Textilindustrie. Seit 1982 ist sie freischaffende Künstlerin. Neben ihren zahlreichen Ausstellungen realisiert sie insbesondere Kunst-am-Bau-Projekte, so für das Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Quedlinburg, das Kreiskrankenhaus Greiz, die Bauhaus-Universität Weimar und das Südharz Klinikum Nordhausen.

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Architektur: KSP Engel und Zimmermann Architekten, Berlin - Frankfurt
Bauzeit: 1996-2000

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Dorotheenstraße 84
10117 Berlin

Weitere Kunstwerke: Trommer, Konstanze