Franz Bernhard: Kopf 2000

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2015)

  • Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

    Franz Bernhard: Kopf, 2000 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / André Kirchner (2001)

1931 wurde das Europahaus, eines der ersten Bürohochhäuser Berlins mit elf Stockwerken, fertiggestellt. Der Entwurf stammt von Otto Firle und gehört wegen der nach amerikanischem Vorbild gewählten Stahlskelettbauweise sowie des Dachgartens und eines 15 Meter hohen Lichtturms zur Architekturavantgarde im aufstrebenden Berlin der 1920er-Jahre. Das Gebäude beherbergte das Reichsarbeitsministerium und wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 1960 begann der Wiederaufbau. Erst vor dem Hintergrund des Einzugs des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Jahr 2000 jedoch wurde das Gebäude denkmalpflegerisch saniert und umgebaut. Das Ministerium wird heute über einen neuen Zugang an der Nordwestseite erschlossen, vor dem an prominenter Stelle eine Großplastik von Franz Bernhard, geboren 1934 in Neuhäuser, steht, die als Siegerentwurf aus einem beschränkten Wettbewerb hervorging. Bernhard ist weithin bekannt für seine überwiegend aus Cortenstahl gefertigten Großplastiken, die besonders im Süden Deutschlands in vielen Städten im öffentlichen Raum zu finden sind. Es sind Darstellungen des menschlichen Körpers oder auch nur des Kopfes in einfacher, stark abstrahierter Form. Ihre Oberflächen besitzen die typisch bräunliche Färbung des Cortenstahls und sind durch die sichtbaren Schweißnähte der Stahlplatten gegliedert. Häufig treten die Plastiken in einen spannungsreichen Dialog zu ihrer Umgebung, sie thematisieren den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt und weisen in den umgebenden Raum hinaus. Ein hervorragendes Beispiel ist die Plastik für das BMZ, die Mitarbeiter wie Besucher von Weitem mit ihrem archaischen, blicklosen Gesicht begrüßt, das sich bei Näherung in eine monumentale, geometrische Kastenform verwandelt. Während das Gesicht der Straße zugewandt ist, deutet der Sockel in Form eines aus dem Boden ragenden Balkens in Richtung Eingangstür. Auf gelungene Art verschmilzt der künstlerische Ansatz Bernhards, den Menschen in den Mittelpunkt seiner Arbeiten zu stellen, mit den humanitären Aufgaben und Zielen des 1961 gegründeten BMZ. Darunter fällt die Entwicklungszusammenarbeit, die ein Leben ohne Armut, Furcht und ökologische Zerstörung für alle Menschen anstrebt. SvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Wolfgang Rothe (Hg.), Franz Bernhard: Werkverzeichnis der Skulpturen 1964 bis 1989, Heidelberg 1990.
Peter Anselm Riedl, Franz Bernhard: Die öffentlichen Arbeiten, Ostfildern 1996.
BMVBW (Hg.), Kunst am Bau. Die Projekte des Bundes in Berlin, Tübingen/Berlin 2002, S. 266 ff.


Freiplastik / Skulptur
Stahl
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 3 Teilnehmern

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Außenanlage, Vorfahrt
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Franz Bernhard

Franz Bernhard (1934 Neuhäuser - 2013 Jockgrim) war ein deutscher Bildhauer. Nach einem Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm schuf er Plastiken und Skulpturen überwiegend aus Holz und Stahl, die trotz ihrer nahezu abstrakten Erscheinung den menschlichen Körper zum Ausgangspunkt haben. Franz Bernhard erhielt zahlreiche Preise und war 1977 Teilnehmer der documenta. Er entwickelte zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum, darunter die berühmte Figur „Große Mannheimerin" (1993) in Mannheim. Aufträge für Kunst am Bau an Bundesbauten erhielt er u.a. für die deutschen Auslandsvertretungen in Moskau und Brüssel sowie für die Arbeitsämter in Goslar, Hamburg und Lübeck.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Architektur: Otto Firle
Bauzeit: 1926-1931

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Stresemannstraße 94
10963 Berlin

Das 1931 fertiggestellte Europahaus wurde von Otto Firle entworfen und war das erste Hochhaus Berlins. Mit seinen elf Stockwerken und meterhohen Leuchtwerbetafeln prägte es für Jahrzehnte das Stadtbild. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde es 1960-66 leicht verändert wiederaufgebaut.