HD Schrader: Strömungen 2003

  • HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

  • HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

    HD Schrader: Strömungen, 2003 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ist ein maritimer Dienstleistungspartner für Schifffahrt, Wirtschaft und Meeresumwelt mit Standorten in Hamburg und Rostock. Seine historischen Wurzeln liegen in der im 19. Jahrhundert gegründeten Norddeutschen Seewarte. Nach 1945 übernahm das Deutsche Hydrographische Institut die nautischen und meteorologischen Beobachtungen. 1990 kam es zu einem Zusammenschluss mit dem Bundesamt für Schiffsvermessungen sowie dem Seehydrographischen Dienst der DDR. Das Meer ist ständigen Veränderungen ausgesetzt, dazu gehören die Wetterlagen, die Gezeiten, wandernde Küsten oder Eisberge, der Bau von Offshore-Windparks. Damit sie nicht zur Gefahr für die Seefahrt werden, dokumentiert das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie seit 1990 die Entwicklungen in Nord- und Ostsee. Der Neubau für die Rostocker Behörde steht auf dem Werftgelände. Prägnant ist die überwiegend blau leuchtende Fassadenverkleidung, die bereits einen symbolischen Verweis auf die Aufgaben der Bundesbehörde darstellt.
Vor diesem farblichen Hintergrund hebt sich das Kunst-am-Bau-Werk des Hamburger Bildhauers HD Schrader ab. Die Wettbewerbsjury entschied sich aus den eingereichten Entwürfen von fünf Künstlern für seine Freiplastik aus Edelstahl mit dem Titel „Strömungen“. Auf einem Betonfundament, das gleichzeitig einen niedrigen Sockel bildet, sind acht Vierkant-Stahl-Elemente in vertikaler Ausrichtung dicht nebeneinander befestigt. Die Bewegtheit der in Wellenform gebogenen Module wird dadurch unterstützt, dass alle Elemente wie einer Choreografie folgend in ihrer Ausrichtung und Drehung unterschiedlich positioniert wurden. Hinzu kommt der Effekt des Sonnenlichts, der auf den glasperlengestrahlten Sichtflächen der Plastik ein äußerst differenziertes Farbspiel der Grautöne auslöst. Dieser Effekt imitiert förmlich das Muster einer bewegten Wasseroberfläche, das durch Wind oder Strömungen – wie im Titel benannt – erzeugt wird. Damit knüpft das Kunstwerk sensibel an die vielfältigen Aufgaben der Behörde an, zu denen auch die Vorhersage von Gezeiten, Wasserstand und Sturmfluten gehören. Mit reduzierten bildhauerischen Mitteln ist es HD Schrader bei „Strömungen“ für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gelungen, in der Einfachheit der konkreten Form doch ein ausdrucksvolles und inhaltlich sprechendes Kunstwerk zu gestalten. AS

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin / Anna-Sophie Laug / Lisa Kreft (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950, BBSR-Online-Publikation 02/2019, März 2019.

Weiterführende Literatur:
A.-Kat. HD Schrader cubes and trees, Schloss Agathenburg, 2000–2001, Mönchhaus-Museum für Moderne Kunst Goslar, 2003–2004.


Freiplastik / Skulptur
Edelstahl
50.107 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 5 Teilnehmern

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Außengelände vor dem Eingang
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : HD Schrader

HD Schrader, eigentlich Hans-Dieter Schrader, geboren 1945 in Bad Klosterlausnitz, ist ein deutscher Bildhauer. Er studierte von 1965 bis 1969 an der Werkkunstschule in Hamburg u. a. konstruktives Gestalten. 1972 zählte Schrader zu den Mitbegründern der Künstlergruppe „Internationaler Arbeitskreis für konstruktive Gestaltung“ in Antwerpen. Seine Arbeiten werden international ausgestellt und gesammelt. Er realisierte zahlreiche Werke im öffentlichen Raum und Kunst am Bau, darunter „Viereck und Viereck“, Skulpturenpark vor dem Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig, „Kubushochzeit“, Fachhochschule Hof, „Kubushochzeit“, Stormarner Kreisverwaltung, Bad Oldesloe, „Cube Spiral“ im Forschungszentrum Jülich.

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Architektur: GMSH Gebäudemanagement Schleswig-Holstein, Zweigniederlassung Lübeck
Bauzeit: 2000-2003

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Neptunallee 5
18057 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern

Das BSH wurde 1990 mit Standorten in Rostock und Hamburg eingerichtet. Seit 1994 ist Rostock mit den Abteilungen Nautische Hydrographie, Eis- und Wasserstandsdienst für die Ostsee und Seekartenerstellung gleichberechtigter Dienstort. Im Juni 2003 erfolgt der Umzug in ein neues Dienstgebäude am Rostocker Stadthafen.