Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal 1969

  • Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

    Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

  • Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

    Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

  • Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

    Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Leonard Idelberger und und Anton von der Heyden, Universität Wuppertal (2023)

  • Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Repro aus: Carl S. Hecking, Kunst an Straßen, Köln 1989, S. 71.

    Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Repro aus: Carl S. Hecking, Kunst an Straßen, Köln 1989, S. 71.

  • Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Repro aus: Die Bauverwaltung 1968, Foto Kierblewsky

    Peter Brüning: Nr. 11/67, Autobahndenkmal, 1969 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Repro aus: Die Bauverwaltung 1968, Foto Kierblewsky

Ein Denkmal der Autobahn! Nirgendwo drücken sich in der Kunst die Errungenschaften der Verkehrstechnik und der Fortschrittsglaube der Nachkriegsgeneration treffender aus als an Peter Brünings Autobahndenkmal am A 1 Parkplatz Ehrenberg in Wuppertal. Der acht Meter hohe Pfeiler mit zwei farbig gefassten Eisenreifen bleibt das einzige monumentale Auftragswerk des erfolgreichen, aber jung verstorbenen Künstlers. Die Vorgeschichte des Werks beginnt 1964, als Brüning mit der „Verkehrslandschaft“ eine Innovation in der Landschaftsmalerei einführte. Er experimentierte mit einer auf Verkehrszeichen basierenden Symbolsprache und Piktogrammen. Seit 1966 fanden diese Entwicklungen Einzug in Brünings erste plastische Objekte. Eine Ausstellung in Bad Godesberg präsentierte im Herbst 1967 ein Modell von Brünings „Autobahndenkmal“, wo Bundesverkehrsminister Georg Leber (SPD) es sah, ankaufte und umgehend in die Tat umsetzen ließ. Die Einweihung fand am 19. September 1969 statt, nachdem das Denkmal als Katalogbeitrag Brünings auf der documenta 4 in Kassel Furore machte. Es war seine dritte documenta-Teilnahme in Folge.
Das Autobahndenkmal ist vermutlich das erste seiner Art weltweit. Traditionell waren Denkmäler geschichtlich wichtigen Persönlichkeiten, Ereignissen oder Tragödien vorbehalten. Brüning erhebt in seinem zeitgenössischen Monument die Autobahn und das Auto zum Objekt der öffentlichen Ehrung. Auffällig am Autobahndenkmal ist der große gemauerte Steinsockel, der fast neunzig Prozent der Gesamthöhe einnimmt. Die Platzierung auf dem Hügel am Parkplatz Ehrenberg trägt ebenfalls zur Sichtbarkeit bei. Die außerordentliche Höhe und das einfache Konzept der zwei farbig gefassten Eisenreifen sind der Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Verkehrs angepasst, die ein sekundenschnelles Verständnis erfordert.
Peter Brüning erklärt sein Konzept: „Die Idee bei der Findung der Formen war, beide Bahnen der Autobahn aufzurollen, auf einen Sockel zu heben, und so auf einer Stelle zu fixieren. Dabei symbolisieren die Ringe die unendliche Fortsetzung des Verkehrsbandes. Die beiden nach oben zeigenden Winkel bedeuten in der Sprache der Autokarten ein Ansteigen der Straße. Hier unterstreichen sie zeichenhaft die Bewegung, die in der Form liegt. Die unterbrochene schwarze Linie, die auf dem roten Grund in der Mitte der Ringe fortläuft, wiederholt die unterbrochene Mittellinie auf den Fahrbahnen.“ (Hecking 1968, S. 694). Die beiden Ringe interpretiert der Betrachter heute vielleicht auch als ein Paar Reifen, da die A 1 wie die meisten Autobahnen Deutschlands inzwischen dreispurig ausgebaut ist. So entwickelt sich die Interpretation unabhängig vom Werk weiter, aber die imposante Erscheinung des monolithischen Werks besteht im Wandel der Zeit. CL

Weiterführende Literatur Online:
Claudia Büttner / Christina Lanzl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 1979. BBSR-Online-Publikation 12/2014, Bonn, Dezember 2014.

Weiterführende Literatur:
Hecking, Carl, 1968: Autobahndenkmal Wuppertal. Die Bauverwaltung, 17. Jg. (12), S. 694-695.
Nachlass Prof. Peter Brüning, 1.12.2013: Peter Brüning. Zugriff: http://peterbruening.de.
Otten, Marie-Luise, 1988: Peter Brüning - Studien zu Entwicklung und Werk. Werkverzeichnis. Köln.
Otten, Marie-Luise; Smerling, Walter (Hg.), 2007: Peter Brüning. Retrospektive. Köln.


Freiplastik / Skulptur
Eisen und farbig gefasste Eisenbleche, Steinsockel
790 x 180 x 180 cm
Direktvergabe

Autobahndenkmal Wuppertal
zwischen den Autobahnanschlussstellen Wuppertal Süd und Wuppertal Ost, auf dem Parkplatz Ehrenberg
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Peter Brüning

Peter Brüning (1929 Düsseldorf – 1970 Ratingen) studierte 1950-52 an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister. Seit 1953 war er Mitglied der Gruppe 53 (vormals Künstlergruppe Niederrhein 53). Brüning nahm 1959, 1964 und 1968 an der documenta in Kassel teil. 1969 erhielt er den Ruf auf eine Professur an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Das Autobahndenkmal Wuppertal war der einzige Auftrag des Bundes für den jung verstorbenen Künstler.

Autobahndenkmal Wuppertal

Architektur: Hochbaureferat der Straßenbauverwaltung Rheinland
Bauzeit: 1968

A1 Rastplatz Ehrenberg
Parkplatz Ehrenberg
42389 Wuppertal
Nordrhein-Westfalen

Die Plastik von Peter Brüning wurde im Herbst 1967 auf einer Ausstellung in Bad Godesberg gezeigt, wo sie dem damaligen Bundesverkehrsminister Georg Leber (SPD) auffiel. Er ließ das "Autobahn-Denkmal" zur Aufstellung an einer Autobahnraststätte ankaufen und im September 1969 wurde es auf dem Rastplatz Ehrenberg West an der Autobahn A1 eingeweiht.