Michael Jäger: Potsdam Poem 2016
In einem beschränkten Kunstwettbewerb mit drei Kunstschaffenden am Fraunhofer IAP konnte sich der Entwurf des in Köln lebenden Malers Michael Jäger durchsetzen. Jäger entwickelte für die beiden Wände des Foyers mit den Saaltüren eine spezielle, auf das minimalistisch gestaltete Gebäude abgestimmte Farbgestaltung.
Der Maler wollte auf das Gebäude mit einer „Gestaltungsintensität mit schlichten Materialien“ reagieren. Er griff das Farbspektrum des Gebäudes auf, das vom Anthrazit der Fassade bis zu Grau bei Wänden und Mobiliar reicht. Daraus kreierte er einen eigenen Farbkanon aus unterschiedlichen Grautönen.
In abgestuften Grautönen und pastosem Auftrag bemalte er schmale, lattenartige Windkanäle und brachte sie horizontal - mit weißen Zwischenräumen - auf den Wandflächen um die Türen an. Dabei unterscheiden sich drei Flächen um die Türen von der ersten Fläche durch die Beimischung von Gelb, Rot und Blau. Sie verleihen den Grautönen unterschiedliche Farbklänge.
Der Maler versteht seine horizontale Ausrichtung der Farbklänge als eine Art Schriftbild oder einen materialisierten Text über die Farbe Grau, den er „POTSDAM POEM“ nennt.
Die Wandgestaltung mit den Paneelen in verschieden eingefärbten Grautönen fügt sich perfekt in die architektonische Gestaltung ein. Sie setzt der minimalistischen Architektur keine malerische Geste entgegen, sondern reagiert sehr subtil mit einer sich rein aus dem vorhandenen Farbspektrum entwickelten Kommentierung auf die strenge Formensprache der Architektur. CB
Wandarbeit
Aluminiumverbundplatte, Acrylspachtelmasse, Acrylfarbe
Höhe ca. 390 cm, Breite ca. 440 cm
20.500 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 3 Teilnehmern
Konferenzzentrum
Foyer, Wandflächen um die doppelflügeligen Eingangstüren zum Konferenzsaal
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar
Künstler : Michael Jäger
Michael Jäger (*1956 in Düsseldorf, lebt in Köln) ist Maler. Arbeitsaufenthalte führten ihn an die Villa Romana in Florenz (1987), an die Cité International des Arts in Paris (1997), ins Künstlerhaus Edenkoben (2004), zum Barkenhoff nach Worpswede (2005), zur Stiftung Markgräfler Hof in Basel (2006) und nach Melbourne (2010). Neben stark farbigen ungegenständlichen und abstrakten Gemälden aus Formen, Strukturen und Geweben schafft Jäger Wandbilder und Installationen. Künstlerische Wandgestaltungen für Bauwerke hat er für die Paracelsus-Klinik in Marl (1993), die Bauakademie Springorum Bochum und die Hochschule in Schwenningen (1996), EON (1999), die MFI in Köln (2004), Gladbeck (2004) und das Villingen-Klinikum in Villingen (2013) geschaffen. Kunst am Bau in Bundesauftrag realiserte er für das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Ulm (2011), das Goethe-Institut in Prag (2012) und das Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung in Potsdam (2017).
Konferenzzentrum Potsdam-Golm
Architektur: Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner GmbH
Bauzeit: 2013-2016
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung
Geiselbergstraße 69
14476 Potsdam-Golm
Brandenburg
Das Fraunhofer IAP wurde 1992 in Teltow-Seehof im Zuge der deutschen Wiedervereinigung gegründet und zog 2002 in den Wissenschaftspark Potsdam-Golm. 2007 siedelte sich dort auch das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie als Nachbar an. Das neue Konferenzzentrum entstand 2013-2016 zwischen den beiden Fraunhofer-Instituten nach Plänen der Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner GmbH.