Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living 2020

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

  • Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

    Francisca Gómez & Alexandra Spiegel: Ornaments of Social Living, 2020 / Fotonachweis: BBR / Cordia Schlegelmilch (2020)

Die kooperierenden Berliner Künstlerinnen Francisca Gómez und Alexandra Spiegel erhielten beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Erweiterungsneubau des BMAS den zweiten Preis. Ihr Entwurf gelangte zur Ausführung, nachdem das BMAS als Nutzer das von der Jury erstplatzierte Konzept eines skulptural ausgeformten Wandbildes abgelehnt hatte. Francisca Gómez und Alexandra Spiegel haben sich der sechs ausersehenen Standorte in den Aufenthalts- und Wartebereichen der Obergeschosse angenommen und an den aufgeweiteten, überwiegend zweigeschossigen Flurwänden Leuchtkästen in unterschiedlicher Größe und Form angebracht. Die diversen Formen – Bullaugen, unterschiedlich große Hoch- und Querrechtecke und Fünfecke – verdanken sich Fassadenausschnitten von realen sozialen Wohnungsbauten in Europa. In diese haben die Künstlerinnen entsprechend vergrößerte und medial verfremdete historische Fotos eingefügt, die wiederum Einblicke in deutsche Wohnstuben und Küchen unterschiedlicher Jahrzehnte der Moderne gewähren. Diese Räume waren in ihrer Zeit Prototypen und Exempel bezahlbaren Wohnraums und sprechen – im Kontext des für Soziales zuständigen Ministeriums – mit wiederkehrenden Motiven von Herden, Tischen und Betten Kernstücke und Urelemente menschlicher Behausungen an. Diese Implementierung öffnet im übertragenen und ganz anschaulich im wörtlichen Sinn und in direkter Bildlichkeit die Wände. Sie schafft eine Perspektive, die zurückblickend in die Zukunft weist, und fügt der Aufenthaltsqualität der Flurbereiche eine Bedeutungsschicht hinzu, die über die berufliche Alltagserfahrung hinausweist.
Ästhetisch betrachtet dienen die Bilder als Wandschmuck, der allein schon durch die unterschiedlichen Formen, Höhen, Breiten und Tiefen der Rahmen die Wände rhythmisiert und das Raumerleben deutlich verändert, bewusster macht und steigert. Auch die eingebrannten keramischen Farben der intensiv leuchtenden Bilder lockern die sachliche Strenge der von weißen Wänden und grau-beigen Linoleumboden und gläsernen Brüstungen geprägten Architektur und tragen atmosphärisch wesentlich zur Raumwirkung bei. MS

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel / Claudia Büttner / Johannes Stahl (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hg.): Kurzdokumentation von 300 Kunst-am-Bau-Werken des Bundes von 1950 bis 2013, BBSR-Online-Publikation Nr. 03/2018, Februar 2018
Anne Schmedding / Constanze von Marlin / Anna-Sophie Laug / Lisa Kreft (Autoren), Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950, BBSR-Online-Publikation 02/2019, März 2019

Weiterführende Literatur:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, in: Museum der 1000 Orte. Kunst am Bau im Auftrag des Bundes seit 1950; URL: https://www.museum-der-1000-orte.de/bauwerke/bauwerk/hauptbau-ehem-reichsministerium-fur-volksaufklarung-und-propaganda (abgerufen am 3.12.2022)


Lichtinstallation
Fotografien in Leuchtkästen
120.000 €
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb mit 10 Teilnehmern

Regine-Hildebrandt-Haus
sechs Standorte in den Aufenthalts- und Wartebereichen der Obergeschosse
nicht öffentlich zugänglich/einsehbar

Francisca Gómez ist bildende Künstlerin. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin und absolvierte ein Studium der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Eine wesentliche Rolle in ihrem Werk spielen „Lebens- und Wohnräume, die an der Grenze der (Un)Bewohnbarkeit liegen“. In ihren um Video, Audio, Projektionen und Text erweiterten Foto-Installationen arbeitet sie mit subjektiven Bildstrategien und analoger Verfremdung.

Alexandra Spiegel (*1981 Soest) ist bildende Künstlerin und Architektin in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Universität der Künste Berlin Architektur und Bildende Kunst. Sie arbeitet interdisziplinär. Ihre Ausdrucksformen als Künstlerin sind Fotografie, Siebdruck, computerbasierte Architekturentwurfsmethoden und ortsspezifische Installationen und haben oft einen konzeptionellen und experimentellen Charakter.

Regine-Hildebrandt-Haus

Architektur: K9 ARCHITEKTEN
Bauzeit: 2013-2019

Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Wilhelmstraße 49
10117 Berlin

Der Erweiterungsneubau für den Berliner Dienstsitz des BMAS entstand nach den Plänen des Freiburger Büros K9 Architekten, das 2013 im offenen Realisierungswettbewerb siegreich war. Schon 1997 wurden der zur NS-Zeit als Ministerium für Propaganda und Volksaufklärung entstandene Baukomplex Wilhelmstr. 49 und das Kleisthaus in der Mauerstr. 53 durch Kleihues Architekten hergerichtet und 2004-2008 um die ehemalige Ritterschaftsbank erweitert.