Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag) 1992

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2016)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2016)

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BBR (1992)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BBR (1992)

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BBR (1992)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: Archiv BBR (1992)

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

  • Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

    Heinz Mack: o. T. (Platzgestaltung, Garagenausgang und Bodenbelag), 1992 / © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR/Cordia Schlegelmilch (2023)

Es gibt kaum ein Areal in Berlin, das Gegenstand so vieler Entwürfe, Pläne und architektonischer Ideen war wie das Kulturforum am südlichen Rand des Tiergartens. Schon zur NS-Zeit wurden dort Bauten großflächig abgerissen, um der Hauptstadt Germania Platz zu machen, einzig die Matthäikirche (Friedrich August Stüler, 1844–1846) überstand die Zerstörung. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges entwarf der damalige Stadtbaurat Hans Scharoun von hier ausgehend ein sogenanntes Kulturband. Dieses Konzept bildete den Ursprung für die ab Anfang der 1960er-Jahre einsetzende Bebauung mit der Philharmonie, der Neuen Nationalgalerie und der Staatsbibliothek. 1979 bis 1984 hatte Edgar Wisniewski zudem nordöstlich der Philharmonie das Musikinstrumenten-Museum erbaut, das danebenliegende Kunstgewerbemuseum wurde bis 1985 von Rolf Gutbrod fertiggestellt. Im selben Jahr wurden die ursprünglichen städtebaulichen Planungen von Gutbrod aus dem Jahr 1966 für das Areal überarbeitet. Das Büro Hilmer & Sattler gewann 1986 den neu ausgeschriebenen Wettbewerb zur Errichtung der Gemäldegalerie, der Überarbeitung der Fassaden von Kunstgewerbemuseum und Kunstbibliothek sowie der Fertigstellung der Eingangshalle.
Im Zuge dieser Neuausrichtung der Bautätigkeit wurde auch der Entwurf des Künstlers Heinz Mack (*1931) zur künstlerischen Gestaltung der Freifläche zwischen den Museen bis 1992 realisiert. Er hatte sich bereits 1984 in einem Wettbewerb gegen so renommierte Kollegen wie Ursula Sax, Otto Herbert Hajek, Leo Kornbrust und Erich Reusch durchgesetzt. Kernaufgabe bei der künstlerischen Platzgestaltung war die Überbrückung der starken Neigung (6 %) der sogenannten Piazzetta. Heinz Mack, einer der Mitbegründer der bekannten Künstlergruppe ZERO und bedeutender Vertreter der konkreten Kunst in Deutschland, entwickelte eine ornamentale Platzgestaltung mit versetzten Linien aus Granitplatten in unterschiedlichen Graustufen, die als Zick-Zack-Muster die geneigte Fläche strukturieren. Zur Überwindung der Höhendifferenz schuf Mack Treppenanlagen, die gleichzeitig als Sitzbänke nutzbar sind. Seine Gestaltung ist nicht axial angelegt, sondern legt den Museumsbesuchern eine diagonale Querung des Vorplatzes nahe. Die Wegeführung, die Lage der Sitzbänke und Treppenanlagen dient der Verweildauer und der Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Platz. Der Tiefgaragenaufgang ragt als Granitkeil aus dem Platz hervor und gewinnt wie die anderen Gestaltungselemente eine skulpturale Qualität. Die Kunst am Bau erfüllt hier die Funktion der Bildung eines öffentlichen Raums und bleibt doch in ihrer autonomen künstlerischen Qualität erkennbar. SvM

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.

Weiterführende Literatur:
Heinz Mack, Ars Urbana, Kunst für die Stadt 1952–2008, München 2008.
Heinz Mack. Leben und Werk/Life and Work, hrsg. von Heinz Mack, Ute Mack, Köln 2011.
A.-Kat. Heinz Mack. Kinetik, Städtisches Museum am Abteiberg Mönchengladbach, Düsseldorf 2011.


Platzgestaltung
Bodenbelag aus Granit
Garagenausgang: Höhe 7 m
nicht-offener Wettbewerb / Einladungswettbewerb

Piazzetta
Piazzetta
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Heinz Mack

Heinz Mack, geboren 1931 in Lollar, studierte 1950-53 an der Kunstakademie in Düsseldorf und schloss 1956 ein Studium der Philosophie an der Universität Köln ab. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe ZERO und ist einer der wichtigsten Vertreter der Kinetischen Kunst. Daneben beschäftige ihn von jeher das Thema Licht. Mack nahm mehrfach an der documenta und 1970 an der Biennale in Venedig teil und erhielt bedeutende Auszeichnungen. Er schuf und zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum und als Kunst am Bau, u. a. für das Goethe Institut in Brüssel, das Justizministerium und das Postministerium in Bonn, die Universität der Bundeswehr und das Olympiagelände in München, für die Dresdner Bank in Frankfurt/Main und die Landeszentralbank Düsseldorf sowie für den Roncalliplatz in Köln und das Europa-Center in Berlin (Licht-Obelisk).

Piazzetta Berlin

Piazzetta

Architektur: Rolf Gutbrod,
Bauzeit: 1967-92

Kulturforum
Johanna und Eduard Arnhold Platz
10785 Berlin

Rolf Gutbrod war 1967 mit dem Neubau des Kunstgewerbemuseums beauftragt worden. Er wünschte sich einen zentralen Platz, der die drei Museen verband. 1984 wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes ausgelobt, den Heinz Mack für sich entschied. Das Kunstgewerbemuseum wurde allerdings erst 1985 fertiggestellt und das Kupferstichkabinett und die Gemäldegalerie von Hilmer & Sattler erst 1992, so dass die Piazzetta erst in diesem Kontext realisiert werden konnte.

Weitere Kunstwerke: Mack, Heinz