Mark di Suvero: L’Allumé 1992

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

  • Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

    Mark di Suvero: L’Allumé, 1992 / © Mark di Suvero; Fotonachweis: BBR / Werner Huthmacher (2011)

1986 erfolgte der Bundestagsbeschluss, den in den 1950er-Jahren errichteten Plenarsaal in Bonn durch einen neuen zu ersetzen. Als nach nur vier Jahren Bauzeit 1992 der von dem Stuttgarter Architekten Günter Behnisch errichtete neue Plenarsaal zum Einzug für das Parlament bereit war, hatte sich die Situation in Deutschland völlig verändert: Die Teilung Deutschlands war überwunden und der Beschluss für die Verlagerung der Hauptstadt nach Berlin gefasst, sodass das neue Nutzungskonzept des Gebäudes als World Conference Center notwendig wurde. 1990 wurde der „Kunstbeirat für den Neubau Plenarsaal“ einberufen, um eine repräsentative Auswahl an Kunst am Bau zu bestimmen, die die demokratische und internationale Gesinnung auch des wiedervereinigten Deutschlands zum Ausdruck bringen sollte. Neben renommierten internationalen Künstlern wie Nicola de Maria, Sam Francis und Joseph Beuys wurde der US-amerikanische Bildhauer Mark di Suvero, geboren 1933 in Shanghai, für den Außenbereich ausgewählt. Suvero arbeitet vorzugsweise mit vorgefundenen Metallstücken wie Eisenbahnschienen und schweißt sie zu Großplastiken zusammen, die weltweit Aufstellung finden. Für den Aufstellungsort am Rheinufer vor dem Parlamentssaal entwarf er die über 10 m hohe Plastik „L’Allumé“ („Der Erleuchtete“) aus sechs massiven Doppel-T-Stahlträgern. Vier der Träger sind im Boden verankert und laufen schräg zueinander auf einen Punkt zu, der sie miteinander verbindet. Von diesem Knotenpunkt ausgehend steht ein fünfter Träger waagerecht in der Luft, ein sechster zeigt schräg nach oben. Der Knotenpunkt ist durch ein kreisförmiges Segment verstärkt und ästhetisch betont. Die Figuration vermittelt den Eindruck eines prekären Gleichgewichts, das im Kontrast zu der Schwere des Materials steht. Die durch die schrägen Stahlträger erzeugte Dynamik wird zusätzlich durch den flammend roten Lackanstrich verstärkt. Sie zeigen in Pfeilform von der Rheinuferpromende aus auf den Parlamentssaal, von Fluss und Ufer weithin sichtbar, wie ein Signal für den neuen Bau am Rande des international befahrenen Gewässers. Gleichzeitig weist die Plastik nach Nordosten und damit zur heutigen Bundeshauptstadt Berlin.

Weiterführende Literatur Online:
Anne Schmedding / Constanze von Marlin (Autoren), BMVBS (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes seit 1950. BMVBS-Online-Publikation 25/2012.
Claudia Büttner (Autorin), BMVBS (Hrsg.): Geschichte der Kunst am Bau in Deutschland, BMVBS-Online-Publikation, Berlin 2011.


Freiplastik / Skulptur
Stahl, rot lackiert
10,8 x 10,8 x 4,8 m
502.729 €
Direktvergabe

World Conference Center Bonn
Stresemannufer
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Mark di Suvero

Mark di Suvero, geboren 1933 in Shanghai/China als Sohn italienischer Exilanten, ist ein US-amerikanischer Bildhauer. Studium der Philosophie an der University of California, Berkeley/USA. Umzug nach New York, dort Kontakt mit abstrakten Expressionisten, erste Schweißarbeiten mit vorgefundenem Material. Freier Künstler, daneben Tätigkeit als Galerist und Kunstförderer. In den USA über 100 Arbeiten im öffentlichen Raum, weitere Werke und zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen weltweit.

World Conference Center Bonn

Architektur: Behnisch & Partner, Stuttgart
Bauzeit: 1988-92

World Conference Center Bonn
Platz der Vereinten Nationen 2
53113 Bonn
Nordrhein-Westfalen

Der 1988-92 als Ersatz für den alten Plenarsaal von Hans Schwippert errichtete Bau wurde bis 2000 als Plenarsaal für den Deutschen Bundestag genutzt. Seit der Übergabe an die Stadt Bonn dient er als Kongresszentrum, das heute als World Conference Center Bonn (WCCB) firmiert.