Charles Crodel (1894-1973)
Charles Crodel (1894 Marseille - 1973 München) war Maler und Grafiker. Nach einem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie absolvierte er eine Lehre als Drucker und Lithograf. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte er an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle Malerei und Grafik. Er hatte Lehraufträge an der Hochschule für bildende Künste in Berlin und an der Kunstakademie in München sowie Gastprofessuren in den USA. Nach seiner Entlassung aus dem Lehramt und der Beschlagnahmung oder Zerstörung seiner Arbeiten wandte sich Crodel zur Zeit des Nationalsozialismus verstärkt dem Kunsthandwerk zu. Seine Arbeiten verbinden häufig expressive und dekorative Elemente. Zu den zahlreichen baugebundenen Werken Crodels gehören Altäre, Glasmalereien für Kirchen und Wandmalereien. Bedeutende Mosaikwände entstanden unter anderem für die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche in Berlin (1957), Keramikarbeiten schuf er für den Weißen Saal der Philharmonie Essen (1954) sowie – in Zusammenarbeit mit Sep Ruf – für das Studentenwohnheim Schloss Biederstein in München-Schwabing (1955). Charles Crodel erhielt unter anderem den Dürer-Preis der Stadt Nürnberg (1930) und den Villa-Romana-Preis (1931).